Erhan, der Schweizermacher

Erhan, der Schweizermacher

Erhan Erman ist der Chef des Quartierladens in der Zürcher Grünau, einem einst berüchtigten Viertel in der Stadt Zürich mit hohem Ausländeranteil.

Hier lebt der eingebürgerte Schweizer vor, wie man erfolgreiche Integrationsarbeit leistet.

"Ich sage meinen Verkäuferinnen im Laden immer: Die Kunden dürfen in ihrer Muttersprache mit euch reden, ihr aber gebt ihnen auf Deutsch Auskunft." Das ist einer der Grundsätze von Erhan. Und es gibt deren viele, die dem Secondo wichtig sind, damit das Zusammenleben verschiedenster Kulturen auf engstem Raum funktioniert.

Erhan Erman wuchs im Glarnerland als Kind in einer türkisch-bulgarischen Fabrikarbeiterfamilie auf. Der heute 35-Jährige hat einen weiten Weg hinter sich. Eigentlich wollte er Banker werden, doch bekam er keine Lehrstelle. Also entschied er sich für den Detailhandel. "Eidgenössisch diplomierter 'Büchsenbeiger' wollte ich nie werden - und jetzt bin ich glücklich dabei", meint er.

Seit ein paar Jahren ist er Geschäftsführer eines Quartierladens in der Grünau in Zürich. Als wäre dieses multikulturelle Umfeld nicht schon Herausforderung genug, setzt er auf Lehrlinge, bei denen meist schon einiges im Leben schief gelaufen ist. "Wer gibt diesen jungen Menschen sonst eine Chance?" Das sei sein Beitrag zur Integration, sagt der SVP-Sympathisant Erman. Und so lernen sie bei ihm, wie so banale Dinge wie Pünktlichkeit, Ordnung und Sauberkeit zum Erfolg führen können.

Reporterin Kathrin Winzenried hat Erhan Erman und zwei seiner Schützlinge auf dem Weg zum Lehrabschluss begleitet.

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