Erdbewegungen

Erdbewegungen

In jungen Jahren hat Konrad Reßmann als Ausgräber bei archäologischen Arbeiten geholfen, dann aber das Ausgraben mit dem Eingraben vertauscht: Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er nun als Totengräber. Bei jedem Wetter, ganz gleich, ob es stürmt oder schneit, ist er zur Stelle, um ein Grab zu öffnen. Nach der Beisetzung, wenn die letzten Trauergäste gegangen sind, geht er wieder seiner einsamen Arbeit nach und schließt das Grab. Das Kreuz, dass er mit dem Stil seiner Schaufel in den Grabhügel drückt, ist der letzte Dienst, den er dem Verstorbenen erweist. An die 30 Dörfer betreut der kräftige Mann. In seinem Heimatdorf ist er nur mehr selten zu sehen, denn das Gespött und Gerede der Menschen hat ihn verletzt. Viele neiden ihm das regelmäßige Einkommen und den bescheidenen Wohlstand, den er sich erarbeitet hat, denn mit dem Tod macht man kein Geschäft. Für den Film 'Erdbewegungen' hat Gernot Stadler den Totengräber aus dem kleinen Dorf Ottmanach in Kärnten mehr als ein Jahr lang mit der Kamera begleitet und ein einfühlsames Porträt gezeichnet.

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