Endstation Balkanroute - Wo sich Fluchtwege trennen

Endstation Balkanroute - Wo sich Fluchtwege trennen

Die Flüchtlingskrise stellt Europa vor eine Zerreißprobe. Seit dem Hochsommer fliehen Tausende Menschen über die so genannte Balkanroute nach Westeuropa. Sowohl Bulgarien, Ungarn, Slowenien und zuletzt auch Mazedonien haben mit dem Bau neuer Grenzzäune reagiert. Am 18. November eine weitere Zäsur: Slowenien beschließt, nur noch Flüchtlinge aus Kriegsgebieten - Syrer, Iraker, Afghanen - die Grenzen passieren zu lassen. Kroatien, Serbien, Mazedonien ziehen am nächsten Tag nach. Das hat Folgen: Flüchtlinge aus allen anderen Herkunftsländern werden abgewiesen. Sie gelten als "Wirtschaftsflüchtlinge" und sind über Nacht zu Flüchtlingen zweiter Klasse geworden.
Während die einen freie Fahrt bekommen, mit Zügen und Bussen geordnet über den Balkan transportiert werden, sitzen die anderen fest - die meisten in Griechenland, viele aber auch zwischen Slowenien und Mazedonien. Sie sollen abgeschoben werden oder können Asyl beantragen - für die wenigsten eine ernsthafte Option. Und so reisen sie illegal weiter, suchen nach einer neuen Route. Das spielt Schleppern in die Hände und macht die Reise in den Westen um Vieles gefährlicher. Dazu wird der Winter immer härter.
Die Reportagereise beginnt an der griechisch-mazedonischen Grenze - einen Ort, der für die einen zur sicheren Route in den Westen führt, und für die anderen ins Ungewisse. Die Reporter folgen zum einen der sicheren Route durch Mazedonien und Serbien. Zum anderen versuchen sie den illegalen Routen nachzuspüren. Die serbische Hauptstadt Belgrad wird immer mehr zum Drehkreuz der Flüchtlinge. Die Reise endet in Kroatien, im Wintercamp von Slavonski Brod - einem Ort, der helfen soll, dass Tausende nicht bei Eis und Schnee auf ihre Weiterreise warten müssen.

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