Endlich
Wie gestaltet sich der Übergang in die jenseitige Welt und was geschieht eigentlich mit den kürzlich Verstorbenen? 'Endlich' betritt behutsam ein unbekanntes Terrain, indem er sich auf den Weg zu den geheimnisvollen Orten der Toten und den Arbeitsstätten von Menschen begibt, die sich beruflich mit dem Lebensende beschäftigen und sich somit jeden Tag an der Schnittstelle von Diesseits und Jenseits bewegen. Was bedeutet es, sein Geld mit dem Tod anderer zu verdienen und inwiefern verändert der Beruf das Verhältnis zur eigenen Vergänglichkeit? Bestatter und Trauerredner gewähren Einblicke in ihre Arbeit und berichten von ihrer ganz persönlichen Perspektive auf den Tod. Unterdessen erläutern Geistliche verschiedener Konfessionen, wie ein Leben nach dem Tod aussehen könnte. Dabei eint sie trotz aller religiöser Unterschiede ein gemeinsames Ziel: dem Menschen die Angst vor dem Sterben zu nehmen. Dies ist auch der Punkt, an dem 'Endlich' einsetzt: Er stellt sich der Angst, indem er den Blick nicht abwendet, sondern ausharrt und Situationen aufzeigt, die angeblich keiner sehen will: Leichenaufbewahrung, Verbrennung - Dinge also, die täglich und doch in aller Unsichtbarkeit stattfinden. Zwischen den einzelnen Szenen, die zwischen stillen Bestattungsritualen und höchst emotionalen Therapiesitzungen für Hinterbliebene wechseln, tritt immer wieder, ganz im Sinne der klassischen Tragödie, ein Chor auf, der die letzten Worte von Sterbenden auf poetisch-verstörende Weise hörbar macht.