Eisbären können nicht weinen

Eisbären können nicht weinen

Mächtige Eisbären, klirrende Kälte und 'ewiges Eis' das ist die Arktis, wie man sie kennt. Doch seit Jahren schmilzt das 'ewige Eis'. Der Klimawandel bedroht besonders die Polarregionen und wird sie vielleicht schon bald unwiederbringlich zerstören. Naturfilmer Thomas Behrend hat über Jahre das Leben von Eisbären und Ringelrobben in der Arktis dokumentiert und erschüttert miterlebt, wie dramatisch sich die Erderwärmung schon jetzt auf die Tierwelt des Nordens auswirkt. Mit eindrucksvollen Bildern berichtet er über seine Dreharbeiten in Kanada und auf Spitzbergen. Auch Einheimischen und Wissenschaftlern bereiten die rasanten Veränderungen in der Arktis Sorgen. Mit ihrer Hilfe versucht Thomas Behrend, das empfindliche Wechselspiel von Klima und Natur in der Arktis besser zu verstehen. Frühling in Kanada. Im Wapusk Nationalpark geht die Winterruhe der Eisbären zu Ende. Für Thomas Behrend beginnt eine aufregende Zeit. Er will kleine Eisbären außerhalb der Höhle filmen. Mithilfe erfahrener Trapper findet er tatsächlich eine frisch geöffnete Geburtshöhle und folgt einer Bärin mit Drillingen. Der Tierfilmer erlebt, wie hart die Kleinen und ihre Mutter ums Überleben kämpfen müssen: Das arktische Meereis, die Lebensgrundlage der Eisbären, schmilzt ihnen unter den Pfoten weg. Immer weiter muss die Eisbärenmutter wandern, um ihre Jagdgründe zu erreichen, immer mehr magert sie ab, immer erbitterter kämpfen ihre Kleinen um die Muttermilch. Der Wildbiologe Dr. Nick Lunn bestätigt die Beobachtungen: In der Hudson Bay leben heute 20 Prozent weniger Eisbären als noch vor wenigen Jahren. Doch nicht nur für Eisbären haben sich die Lebensbedingungen dramatisch verändert, auch für ihre Beutetiere, die Ringelrobben. Thomas Behrend fliegt nach Spitzbergen, um Aufnahmen von ihnen zu machen. Was er dort entdeckt, lässt ihn erschaudern: Tote Ringelrobbenbabys liegen auf dem Eis, angefressen von hungrigen Polarfüchsen. Tatsächlich ist die Schneedecke so dünn, dass die Robbenmütter für ihre Jungen keine dichten Schneehöhlen mehr bauen können.

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