
Eine Reise in die Eiszeit
In Patagonien, im südlichsten Teil Amerikas, liegt der Nationalpark Los Glaciares mit seinen 13 Gletschern. Das Gebiet gehört zu Chile und Argentinien. Der größte der Eisriesen ist der Perito Moreno. Er ist einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen und walzt alles nieder, was ihm in den Weg kommt. Die Gewalt der blauen Kälte schleift gigantische Felsen ab und versperrt Wasserwege. Dieser Gletscher ist einer der wenigen auf der Erde, der noch wächst. Die kanadischen Rocky Mountains sind eine Barriere aus Felsen und Eis. Die Rocky Mountains erstrecken sich auf einer Länge von rund 5.000 Kilometern von Alaska bis nach New Mexiko. Sie sind damit etwa viermal so groß wie die Alpen. Blaue Seen, Wasserfälle, schneebedeckte Berggipfel, eisige Gletscher und unberührte Wälder - eine vielfältige und beeindruckende Naturlandschaft. Der Aletsch ist der mächtigste Gletscher der Schweizer Alpen. Über 22 Kilometer zieht er sich vom Jungfraujoch zum Rhonetal hinab: 86 Quadratkilometer Eis, Tausende von Jahren alt und sich immer wieder erneuernd. Aber auch der Aletsch wird kleiner. Aufgrund der steigenden Temperaturen zieht er sich, wie alle Alpengletscher, deutlich zurück. Nirgendwo auf der nördlichen Halbkugel lässt sich das Kalben eines Gletschers eindrucksvoller beobachten als am Ilulissat Eisfjord an der grönländischen Westküste, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Metern pro Tag schieben sich die Eismassen des Sermeq-Kujalleq-Gletschers unter mächtigem Getöse in den 1.000 Meter tiefen Eisfjord. Neben Wrangel Island, nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze gelegen, liegt das Weltnaturerbe Wattenmeer, das ebenfalls Gegenstand dieses Reiseabschnitts ist. Diese Etappe des 3sat-Thementags 'In 24 Stunden um die Welt' führt zurück in die Eiszeit. Zu Gast bei Max Moor ist der Diplomgeograf Michael Martin.