Eine Kindheit in Tiflis
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion herrscht in Tiflis das reinste Chaos. Der Schwarzhandel blüht, die Wirtschaft kollabiert und die Konflikte zwischen verschiedenen separatistischen Gruppen münden bald in einen Bürgerkrieg.
Der 17-jährige Giorgi lebt mit seinem kleinen Bruder Datuna bei der Mutter. Da Giorgi noch nicht 18 ist, muss er zum Glück nicht in den Krieg, aber in ihrer direkten Umgebung kommt es immer wieder zu Gewaltausschreitungen. Die Kleinen spielen mit Pistolenhülsen, die Großen mit Pistolen. Schließlich wird Giorgi tatsächlich angeschossen, aus einem vorbeifahrenden Auto heraus. Und Datuna wird Zeuge einer Hinrichtung. Ein Ereignis, das das zu depressiven Phasen neigende Kind zutiefst verstört. Giorgi steht vor einem Dilemma. Wie soll er Datuna davon abhalten, wie er einen kriminellen Weg einzuschlagen, und ihn stattdessen dazu zu ermuntern, an seiner Karriere als Musiker zu arbeiten?
"Eine Kindheit in Tiflis" beleuchtet weniger historische und politische Aspekte, sondern fängt vielmehr auf einer persönlichen Ebene die Stimmung einer Zeit ein. Einer Zeit, in der die alten Regeln nicht mehr gelten, aber auch noch keine neuen gefunden wurden.