Eine blonde Provinz

Eine blonde Provinz

Tausende Polen christlichen und jüdischen Glaubens wurden nach dem deutschen Überfall auf Polen vor 70 Jahren von der deutschen Wehrmacht, der SA und der SS aus ihren Häusern vertrieben, deportiert und umgebracht. Die Nazis planten, im besetzten Polen, in einem Distrikt namens Warthegau, ein Experimentierfeld des Rassenwahns zu installieren. Eine "blonde Provinz", so Heinrich Himmler, sollte entstehen, ein Laboratorium zur Züchtung des germanischen Herrenmenschen.

Innerhalb weniger Wochen wurden Hunderttausende Polen und Juden zur Vertreibung freigegeben, als Arbeitssklaven missbraucht oder getötet. Es war der Beginn der Shoah. Die brutal Vertriebenen sollten "Platz schaffen" für die Volksdeutschen, die vor allem aus der sowjetischen Einflusszone - zwischen dem Schwarzen Meer und dem Baltikum - "heimgeholt" wurden.

Die sogenannten Übergangslager für Polen ähnelten Konzentrationslagern. Hunger, Krankheiten und Tod standen auf der Tagesordnung. Die jüdische Bevölkerung wurde in Ghettos gesperrt, grausame Zwischenstationen für die Lager, in die sie später zum Zweck ihrer Ermordung deportiert wurden.

Filmemacher Jacek Kubiak und Klaus Salge stellen drei Männer vor, die beim deutschen Überfall auf Polen noch Kinder waren und deren Schicksal mit der Stadt Posen verbunden ist. Zwi Steinitz aus Tel Aviv, der nach 70 Jahren zum ersten Mal wieder in sein Geburtsland reist, um den Ort zu besuchen, an dem seine Eltern ermordet wurden. Henryk Jaszcz, der nach dem Überfall vergeblich seine Eltern in Posen sucht und dessen Weg in den Widerstand führt. Und Dieter Bielenstein, der als Zwölfjähriger mit seinen Eltern aus Lettland nach Posen kam.

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