Ein Winter in Michigan

Ein Winter in Michigan

Don Holden, ein renommierter Schriftsteller, führt ein zurückgezogenes Leben in seinem Heimatort in Michigan. Seine Tochter Reese versucht derweil, in New York als Schauspielerin Karriere zu machen - mit mäßigem Erfolg. Um ihrer Enttäuschung zu entgehen, stürzt sie sich in Affären, Partys und Kokainkonsum. Ihren Vater hat Reese seit Jahren nicht mehr gesehen. Nun aber kehrt die junge Frau in ihr Elternhaus zurück, weil sie dringend Geld benötigt und dafür die Liebesbriefe ihrer verstorbenen Mutter - die ebenfalls eine gefeierte Autorin war - veröffentlichen lassen will. Eine Verlegerin hat ihr 100.000 Dollar dafür geboten. Zu Hause angekommen, sieht die erstaunte Reese sich allerdings nicht nur mit ihrem abweisenden Vater konfrontiert, sondern auch mit dessen beiden Mitbewohnern: dem alternden Rocker und Möchtegern-Musiker Corbit und der jungen, hübschen Shelly. Reese ist alles andere als begeistert vom Lotterleben ihres Vaters. Immer wieder kommt es zu Streitereien, es scheint zu viele ungelöste Konflikte zwischen Don und Reese zu geben. Erst nach einem Selbstmordversuch Dons, der nie über den Tod seiner Frau hinweggekommen ist, beginnt das Eis zwischen Vater und Tochter allmählich zu brechen. 'Ein Winter in Michigan' ist eine ergreifende Familiengeschichte, die leise, feinfühlig und durchaus humorvoll daherkommt. Regisseur Adam Rapp, der zuvor als Theaterautor Erfolge feiern konnte, konzentriert sich ganz auf die Ausarbeitung glaubhafter Charaktere und lebensnaher Dialoge. Ed Harris ('Gone Baby Gone'), Zooey Deschanel ('The Happening') und vor allem Will Ferrell ('Schräger als Fiktion') verkörpern ihre exzentrischen Charaktere zurückhaltend - und erzielen dadurch eine umso intensivere Wirkung.

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