Ein Waisenhaus in Kenia: Helfen, wo andere Urlaub machen

Kenia ist eines der beliebtesten Reiseziele in Ostafrika. Weiße Sandstrände und beeindruckende Wildtier-Safaris ziehen viele Touristen an. Doch nur wenige von ihnen sehen auch die andere Seite - das Entwicklungsland. Der Großteil der kenianischen Bevölkerung lebt in Armut. Kenia ist eines der am stärksten von HIV und Aids betroffenen Länder im südlichen Afrika. Es gibt kaum eine Familie, in der nicht Familienmitglieder mit HIV infiziert oder an AIDS gestorben sind. Immer mehr Kinder werden so zu AIDS-Waisen. Auch Petra und Helmut Müller gehörten einst zu den begeisterten Kenia-Touristen. Nach vielen schönen Urlauben aber haben sie beschlossen, dem Land etwas zurückzugeben. 'Wir wollten den Schwächsten der Gesellschaft helfen: den Kindern', sagt Helmut. Sie gründen einen gemeinnützigen Verein und eröffnen schließlich vor acht Jahren das Waisenhaus 'Saidia kwa Moyo' - zu Deutsch: 'Hilfe mit Herz'. 25 Kinder haben hier inzwischen ein liebevolles Zuhause gefunden. Die meisten von ihnen sind AIDS-Waisen. Mittlerweile beschäftigen Helmut und Petra elf kenianische Mitarbeiter und bis zu drei Freiwillige, die sich gemeinsam mit ihnen um die Kinder kümmern. Es klingt, als hätten Petra und Helmut ihr Ziel erreicht. Doch der Schein trügt: In Kenia regiert die Korruption. Die ehemalige Heimleiterin, eine Kenianerin, versucht seit einigen Jahren, Petra und Helmut Müller das Waisenhaus streitig zu machen - mit allen Mitteln. Immer wieder drohen die Behörden, das Heim zu schließen und das deutsche Ehepaar auszuweisen. Auch die 26-jährige Veronika möchte den Waisenkindern in Kenia helfen. Nach ihrem Studium bricht sie für drei Monate ihre Zelte in Deutschland ab, um im Waisenhaus von Petra und Helmut als Volontärin zu arbeiten. Ab jetzt stehen Wäsche sortieren, Essen vorbereiten und Reis kochen auf der Tagesordnung und das alles für 25 Kinder. Es ist Veronikas erster Aufenthalt in Afrika. Eine völlig fremde Kultur und viele neue Eindrücke warten auf sie.