Ein Schloss für Schlesien

Ein Schloss für Schlesien

Schloss Lomnitz in Schlesien ist wieder wachgeküsst: Das Barockschloss war fast am Verfallen. Doch nach der "Wende" beschlossen die Söhne von Ernst-Günter von Küster, der 1946 als 22-Jähriger von Lomnitz vertrieben wurde und schon lange in Wiesbaden lebt, die Ruine vom polnischen Staat zu kaufen und zu sanieren. Der Herrensitz ist inzwischen Restaurant und Hotel mit vielen Gästen. Rund zwanzig Polen bietet das kleine Familienunternehmen der von Küsters einen sicheren Arbeitsplatz. Für den 87-jährigen Ernst-Günter von Küster ist jeder Besuch auf Lomnitz bei Sohn Ulrich und dessen Ehefrau Elisabeth sowie den fünf Enkeln ein ganz eigenes Erlebnis. Es wird auch diesmal wieder der Grundstein für ein neues Projekt gelegt. Auch dem 79-jährigen Alfred Herold ist es eine großes persönliches Anliegen, die kirchlichen Kulturgüter seines Geburtsortes Bärn - heute Moravsky Beroun - in Tschechien zu retten. Mit Hilfe von Spendengeldern und auch aus eigener Tasche finanziert Herold, der als Präsident dem Hessischen Landesverband der Vertriebenen vorsteht, die Rettung von Zeugnissen sudentendeutscher Vergangenheit. Die Marienstatue wurde mit seiner Hilfe restauriert und ziert wieder den Marktplatz des Städtchens, den Kreuzweg hat er in Ordnung gebracht, und auch die Hausbergkirche will er vor dem Verfall retten. Die Tschechen, die ihm dabei helfen, sind längst seine Freunde geworden. Der 67-jährige Wilfried Schmied aus dem ehemals sudetendeutschen Grulich - heute Kraliky - möchte seiner Geburts- und Heimatgemeinde im heutigen Tschechien mit seinen kommunalpolitischen Talenten auf die Beine helfen: Der frühere Regierungspräsident von Gießen will den Tourismus in der Region fördern. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter eines Wetzlarer Reisebusunternehmens prüft Schmied, der heute in Staufenberg bei Gießen lebt, ob Kraliky als festes Ziel für Busreisen angesteuert werden kann. Vor allem das Kloster auf dem Muttergottesberg ist ein touristischer Anziehungspunkt der Stadt.

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