Ein Mann wird gejagt
Vor 55 Jahren inszenierte Arthur Penn ein hochkarätig besetztes, ebenso packendes wie verstörendes Gesellschaftsdrama mit Thriller-Elementen, das eine schon damals von Fake News, Neid und Misstrauen zerrissene Gemeinschaft beschreibt.
Möglicherweise hat die Tatsache, dass Arthur Penn mit seinem nachfolgenden Film "Bonnie und Clyde" Filmgeschichte schrieb, dazu geführt, dass sein hervorragend inszeniertes und hochkarätig besetztes Gesellschaftsdrama "Ein Mann wird gejagt" etwas in Vergessenheit geriet. Penn zeigt am Beispiel dieses kleinen texanischen Ortes die Zerrissenheit einer auf unterschiedliche Weise bigotten, misstrauischen Gesellschaft zwischen Ordnung und gewaltbereiter Destruktion, in der schon damals Fake News an der Tagesordnung sind.
Hollywood-Legende Marlon Brando brilliert als mutiger Sheriff in diesem desillusionierten Porträt texanischer Biedermänner und Brandstifter. Der damals noch relativ unbekannte Robert Redford überzeugt in der Rolle des Gejagten. Dem gewaltbereiten Verhalten der Männer ausgeliefert sind die beiden weiblichen Hauptfiguren, die von Jane Fonda und Angie Dickinson eindringlich als unbeugsame Kämpferinnen verkörpert werden.