Ein Mann sucht sich selbst
Robert Dupea arbeitet als Monteur an Ölbohrtürmen in Südkalifornien. Seine Freizeit verbringt er mit seiner Freundin, der Kellnerin Rayette - die auf Country Music steht - oder beim Blödeln mit seinem Kumpel Elton . Da erreicht ihn die Nachricht seiner Schwester Partita , dass sein Vater Carl nach einer Reihe von Schlaganfällen dem Tode nahe sei. Robert tritt die Heimreise an, gegen seinen Willen begleitet von Rayette, mit der er Schluss machen wollte. Die grossbürgerliche Familie Dupea lebt seit Generationen auf einer Insel im pazifischen Nordwesten, und der scheinbare Proletarier Robert sollte eigentlich Konzertpianist werden. Doch seine Heimkehr wird nicht zur ungetrübten Freude. Partita himmelt den Pfleger ihres Vaters an; Roberts Bruder Nicholas kann nicht mehr Geige spielen und übt nun am Klavier mit seiner hübschen Freundin Catherine . Auf diese wirft nun Robert sein Augenmerk.
Regisseur Bob Rafelson (*1933) hat sich um die Bedürfnisse und Gesetze der Filmindustrie zeitlebens wenig gekümmert. «Ein Mann sucht sich selbst» war sein zweiter Spielfilm nach dem Musik-Ulk «Head» mit der Popgruppe The Monkees. Der Film ähnelte nicht dem, was die Traumfabrik in den 60er-Jahren hervorgebracht hatte, sondern vielmehr den Selbstfindungsgeschichten von Michelangelo Antonioni und französischen «Nouvelle vague»-Cineasten. Jack Nicholson, der kurz zuvor mit «Easy Rider» einen Erfolg erzielt hatte, wurde für seine subtile Verkörperung des zerrissenen Robert Eroica Dupea von der Kritik gefeiert. Nicholson, seine Filmpartnerin Karen Black, der Film selbst und das Drehbuch wurden für Oscars nominiert. Das Drehbuch hatte Carole Eastman unter dem Pseudonym Adrien Joyce verfasst; zuvor hatte sie das Skript zum Neo-Western «The Shooting» von Monte Hellman mit Nicholson geschrieben.