Ein Kleinbauer sucht Mitglieder

Ein Kleinbauer sucht Mitglieder

Dörte und Günter Hufmann haben kein eigenes Land, keinen Hof, keine Maschinen - und trotzdem versuchen sie ihren Traum von einer fairen Landwirtschaft zu verwirklichen. Ohne Traktor, nur von Hand und mit Pferden, beackern sie 2,5 Hektar gepachteten, steinigen Boden im nordhessischen Oberellenbach - egal ob bei dreißig Grad Hitze oder zehn Grad Kälte. Mehr als sechzig Gemüsesorten haben sie übers Jahr im Angebot. Und weil das marktwirtschaftlich nicht wirklich funktionieren kann, setzen die Hufmanns auf die Form der "solidarischen Landwirtschaft". Ein Konzept, das nicht nur in Hessen vielleicht zukunftsweisend für kleine Betriebe sein kann: Eine Gruppe von Konsumenten garantiert über einen Monatsbeitrag feste Einnahmen für den Bauern. Dafür bekommen sie jede Woche eine Kiste mit frisch geerntetem Gemüse - je nachdem, was der Boden gerade hergibt. Doch der vereinbarte Betrag von 75 Euro pro Monat für mindestens ein Jahr reicht den Hufmanns nicht, um von der Landwirtschaft dauerhaft leben und einen Mitarbeiter fair bezahlen zu können. So überlegen die Bauern, wie sie mehr Mitglieder werben und ob sie den Monatsbeitrag erhöhen können. Wie viel sind die Kunden bereit, für das Gemüse zu bezahlen? Sie müssen sich schließlich für mindestens ein Jahr verpflichten, ohne zu wissen, wie die Ernte wird. Wer ist also bereit, dieses Risiko einzugehen? Werden die Hufmanns es schaffen, 120 Menschen zu finden, die sich solidarisch an ihrer Landwirtschaft beteiligen? Nur so können sie ihren Traum vom Vollerwerbsbauern realisieren, der fair, ökologisch und nachhaltig wirtschaftet. Damit das klappen kann, lassen sie sich einiges einfallen, neben ihrem Full-Time-Job eine gute Ernte einzufahren. Doch wie fällt die in diesem Jahr überhaupt aus?

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