Ein Hoch auf das Nichts
Das Nichts versteht die Menschen nicht: Sie suchen nach Sinn, wo sie doch wissen müssten, dass alles irgendwann wieder im Nichts verschwindet. Was würde uns das Nichts sagen, wenn es mit uns sprechen könnte? Und welche Rolle spielt es in unserer brüchigen Gegenwart? Und wie filmt man diese Gegenwart? Assoziativ zusammengesetzt aus beeindruckendem Bildmaterial, das mehr als 60 Kameraleute aus über 70 Ländern der Welt zusammengetragen haben, unterlegt mit dem grandiosen Soundtrack der Tiger Lillies lädt Boris Mitic ein zu einer abstrakt-philosophischen Meditation über das Nichts und die Welt ein. Dabei verwendete der Regisseur Boris Mitic ein kollektives, anonymes Online-Brainstorming, das den Beteiligten zuerst freie Hand ließ, sie dann aber dazu anhielt, immer genaueren Anweisungen zu folgen. Nach einem Streifzug durch die umfangreiche Literatur zu seinem Thema schrieb Mitic einen Monolog über das Nichts: Von Anfang bis Ende des Films wendet sich das Nichts direkt an den Zuschauer. Genialer Sprecher des gereimten Textes ist Punkrock-Legende Iggy Pop. Der Dokumentarfilm, der auf zahlreichen Festivals lief, handelt letztendlich von der Schönheit und Tragik des menschlichen Wirkens, das nie mehr sein kann als ein Wimpernschlag in der großen weiten Unendlichkeit. "Ein Hoch auf das Nichts" ("In Praise of Nothing"/"Slatko od Nista") ist ein intensives visuelles sowie intellektuelles Vergnügen.