Ein enger Kreis
Gangsterboss Milo Malakian (Jean Reno) hat an der Côte d'Azur ein kriminelles Imperium errichtet. In seinem Auftrag werden Ferraris geklaut und Museen ausgeraubt, auch vor Erpressung und Mord schreckt er nicht zurück. Inspektor Saunier (Sami Bouajila) ermittelt seit Jahren gegen den gewieften Mafia-Paten, den er bislang aber nicht einmal wegen Falschparkens belangen konnte. Milo führt als Oberhaupt einen eingeschworenen Clan, dessen Vorfahren Anfang des 20. Jahrhunderts dem türkischen Genozid am armenischen Volk entkommen sind. Um überleben zu können, haben die armenischen Familien sich in der französischen Diaspora zu einer engen Gemeinschaft zusammengeschlossen. Für den alternden Patriarchen, der in dieser straff organisierten Hierarchie nach wie vor geachtet wird, kommt die Zeit des Abtretens, sein einziger Sohn Anton (Gaspard Ulliel) soll die Geschäfte übernehmen. Dieser kennt zwar seinen vorbestimmten Weg, hat sich aber in die Krankenschwester Elodie (Vahina Giocante) verliebt und möchte mit ihr ein Hotel in der Camargue eröffnen. Milo durchkreuzt diese Pläne, daraufhin setzt sich das Liebespaar nach Italien ab. Der Pate sieht nur noch eine Möglichkeit, seinen romantischen Sohn wieder auf Linie zu bringen: Er will Elodie beseitigen lassen. Zwischen Vater und Sohn kommt es zum Krieg. 'Ein enger Kreis' wurde perfekt auf den charismatischen Jean Reno zugeschnitten, der als wortkarger Clan-Chef an seine Darstellung des Auftragskillers in Luc Bessons Klassiker 'Léon - Der Profi' erinnert. Das verbitterte Ringen des Patriarchen mit seinem Sohn (gespielt vom smarten Gaspard Ulliel) wirkt wie der Stoff einer griechischen Tragödie. Laurent Tuel, Regisseur und Autor, verarbeitet all dies zu einem Thriller, der Figuren und Action gleichermaßen Raum gibt; Kameramann Laurent Machuel bettet die Handlung in grandiose Landschaftsaufnahmen der französischen Mittelmeerküste und der italienischen Riviera ein.