Ein Engel an meiner Tafel

Ein Engel an meiner Tafel

DramaNZ / AUS / GB  

Jane Campion schildert den schmerzhaften Weg des Erwachsenwerdens einer Frau, die sich schon früh als Außenseiterin begreift. Fremd im Alltag und vermeintlich hässlich, entwickelt Janet schon früh einen besonderen Blick auf die Welt. Diesen Blick darstellbar zu machen, die Wahrnehmung der kindlichen Fantasie über die Kamera sichtbar werden zu lassen, gelingt Jane Campion mit scheinbar einfachsten Mitteln.

Behutsam reiht sie die kleinen Tragödien einer schwierigen Kindheit aneinander, immer auch mit dem Blick für die absurde Komik, die sich in den kleinen Szenen des Alltags verbirgt. Kein verzweifelter Schrei nach Freiheit wird laut, aber der Wunsch durchdringt spürbar Lebensabschnitt für Lebensabschnitt, bis der Weg über die Literatur freigekämpft ist.

Als erste Frau in der Filmgeschichte erhielt die neuseeländische Filmemacherin Jane Campion bei den Filmfestspielen in Cannes 1993 die Goldene Palme. Ihr umjubeltes Meisterwerk "Das Piano" trat auch in deutschen Kinos seinen Siegeszug an. Mit "Ein Engel an meiner Tafel" sorgte sie drei Jahre vorher in Venedig für Furore: ein bemerkenswerter Film über eine bemerkenswerte Frau, der allein bei den Filmfestspielen in Venedig mit sieben Preisen ausgezeichnet und euphorisch gefeiert wurde.

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