Ein Clown auf der Krebsstation

Ein Clown auf der Krebsstation

Seit neun Jahren arbeitet Angus zwei Tage pro Woche als Clown auf der Kinderkrebsstation in Aarhus, einem der größten Krankenhäuser Dänemarks. Wie das Krankenpflegepersonal trägt auch er einen weißen Kittel und ein Namensschild. Aber er hat außerdem eine rote Anstecknase, einen lustigen Hut, ein groß kariertes Hemd mit überdimensionaler Fliege und 50 Zentimeter lange Schuhe. Durch ein wenig Freude und Lachen versucht er, den Kindern den harten, von Bluttransfusionen, Spritzen und Chemotherapie geprägten Alltag zu erleichtern. Der sechsjährige Tobias wurde vor kurzem mit einem sehr aggressiven Krebs eingeliefert. Seine Überlebenschancen betragen 30 Prozent. Die Dokumentation begleitet ihn anderthalb Jahre lang im geschlossenen Krankenhausmilieu, von der Aufnahme über die ersten Behandlungen, die erste Genesung, den Rückfall und schließlich die Heilung. Dabei fängt sie die Entstehung einer echten Freundschaft und Vertrautheit zwischen Angus und Tobias ein. Tobias kämpft gegen seine Krankheit. Angus ist dabei an seiner Seite und hilft ihm, so gut er kann. Oft hat der Clown an den Stellen Erfolg, an denen das Krankenhauspersonal nicht weiterkommt, zum Beispiel wenn er Tobias trotz Appetitlosigkeit zum Essen bringt oder ihn beim schmerzhaften Katheterlegen ablenkt, indem er ihm seine behaarten Waden zum 'Enthaaren' mit einem Pflaster hinhält. Neben den im Krankenhaus gedrehten Szenen teilt Angus der Kamera seine Hoffnungen und Zweifel mit. Er erzählt, woraus er die Kraft schöpft, damit er das Leid dieser Kinder erträgt, und wie er damit umgeht, wenn er sich für immer von einem seiner kleinen Patienten verabschieden muss. In der Krebstherapie können auch die Ärzte nicht alles erklären, aber man weiß, dass auch Psyche und Lebenseinstellung der Patienten den Erfolg einer Behandlung beeinflussen können.

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