Ein Abend mit Bertrand Tavernier

Ein Abend mit Bertrand Tavernier

Bertrand Tavernier, geboren 1941, ist seit den 70er Jahren einer der aktivsten und produktivsten Filmemacher Frankreichs, der sein Talent sowohl als Drehbuchautor sowie als Regisseur und als Produzent einsetzt. Seine gesellschaftskritischen Filme behandeln ein breites Spektrum an Stoffen - historischen und zeitgenössischen.

Bereits sein Debütfilm "Der Uhrmacher von St. Paul" (1974) nach einem Roman von Georges Simenon wurde gleich mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet und war der Beginn einer langen Zusammenarbeit mit Philippe Noiret. Der Erfolg Taverniers lässt auch heute, nach einer rund 40-jährigen Karriere, nicht nach. "In the Electric Mist - Mord in Louisiana" lief 2009 im Berlinale-Wettbewerb, und "Die Prinzessin von Montpensier" feierte 2010 in Cannes Premiere. In Venedig wurde Tavernier 2015 mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Die Komödie "Der Saustall" erzählt die Geschichte des Polizisten Lucien Cordier, der in einem Dorf im Afrika der Kolonialzeit "Ordnung schafft". Die Rolle des zwischen vernünftigem Wahnsinn und verrückter Normalität agierenden Polizisten spielt Philippe Noiret.

"Der gekaufte Tod" beleuchtet ein düsteres Zukunftsszenario. In einer Welt, in der Krankheit und Tod durch optimierte Medizin eine Seltenheit geworden sind, bietet die Fernsehsendung "Death Watch" horrende Summen, um Personen auf ihrer letzten Reise zu begleiten. Der Thriller denkt den Voyeurismus von heutigen Reality-Shows zu Ende und ist zudem mit der Vorstellung von in Gehirnen eingepflanzten Kameras eine Antizipation von nicht mehr so fernen Zukunftsszenarios.

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