Dynastien in Deutschland - Die Oetkers

Dynastien in Deutschland - Die Oetkers

GeschichtsportraitD  

Am Anfang steht eine geniale Idee: Backpulver in kleine Tütchen verpackt, anstelle der üblichen losen Ware. Das Rezept gibt es gratis auf der Rückseite dazu und ab sofort gelingt der Hausfrau der Sonntagskuchen immer.Mit diesem ersten Verkaufsschlager setzte der Bielefelder Apotheker Dr. August Oetker 1891 den Grundstein für ein Familienunternehmen, dessen Erfolg in Deutschland ohne Beispiel ist. 98 Prozent der Deutschen wissen etwas mit dem Namen Oetker anzufangen. Doch dass Pudding und Backpulver längst nicht mehr den Hauptteil ihrer Unternehmungen ausmachen, wissen nur wenige. Noch weniger ist über die Familie selbst und die schweren Schicksalsschläge bekannt, welche die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte stets begleitet haben. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die vier Unternehmerpersönlichkeiten, die es geschafft haben, dass das Unternehmen Dr. Oetker in teils schweren und sehr bewegten Zeiten ein Familienunternehmen geblieben ist. Schon der Firmengründer Dr. August Oetker, der das Unternehmen fast 30 Jahre erfolgreich leitet, muss den ersten großen Schicksalsschlag der Oetkers hinnehmen: 1916 stirbt sein Sohn Rudolf Oetker - der designierte Firmenerbe - auf den Schlachtfeldern von Verdun. Dieser Schlag trifft Dr. August Oetker so schwer, dass er zwei Jahre später im Alter von nur 56 Jahren stirbt. Damit scheint auch sein Traum, die Gründung einer Familiendynastie, am Ende zu sein. Denn der nächste Konzernerbe Rudolf-August Oetker, der Sohn des in Verdun gefallenen Rudolf Oetker, ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zwei Jahre alt. Gerettet wird das Unternehmen schließlich durch Richard Kaselowsky, einem Jugendfreund des verstorbenen Rudolf Oetkers, der das Unternehmen in der bewegten Zeit von 1918 bis 1944 treuhänderisch für Rudolf-August Oetker leitet und ausbaut. Doch 1944 trifft die Familie Oetker der nächste schwere Schlag: Bei einem Bombenangriff stirbt Richard Kaselowsky. Nun muss der gerade einmal 28-jährige Rudolf-August Oetker - ganz auf sich allein gestellt - das Unternehmen in dieser schwierigen Zeit übernehmen und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbauen. Es folgt eine einzigartige Erfolgstory: Rudolf-August Oetker baut das Unternehmen zu einem der größten und erfolgreichsten Konzerne in Deutschland aus, der längst nicht mehr nur Backpulver und Pudding produziert, sondern einen Großteil der Gewinne in der Schifffahrt, mit Bier- und Sektmarken sowie mit Banken, Hotels und einer Versicherung erwirtschaftet. Doch auch Rudolf-August Oetker hat einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften: 1976 wird sein Sohn Richard Oetker entführt und schwer verletzt. Erst gegen eine gigantische Lösegeldzahlung kommt er frei. Zum ersten Mal äußert sich Richard Oetker in dieser Dokumentation selbst ausführlich zu dem Verbrechen, unter dessen Folgen er bis heute leidet. Seit 1991 steht Dr. h.c. August Oetker, der älteste Sohn Rudolf-August Oetkers, an der Spitze des Konzerns, den er in Zeiten der Globalisierung sehr erfolgreich führt. Zusammen mit seinen Geschwistern blickt er auf die einzigartige Erfolgstory des Konzerns Dr. Oetker zurück, erläutert wie es die Oetkers geschafft haben, dass das Unternehmen nun schon seit vier Generationen in Familienhand ist und was es heißt, mit dem bekanntesten Namen Deutschlands zu leben.Dank Interviews mit den Oetker-Familienmitgliedern August Oetker, Richard Oetker und Rosely Schweizer, den Einschätzungen des Wirtschaftsjournalisten und Oetker-Biographen Rüdiger Jungbluth, Statements von ehemaligen Mitarbeitern sowie bisher nie gesehenem Archivmaterial, gelingt es Autor Manfred Oldenburg in der Dokumentation, erstmals die spannende und bewegte Geschichte der Familie und des Konzerns Oetker von der Gründung 1891 bis heute ausführlich zu beleuchten.

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