Duelle - Adidas gegen Puma

Duelle - Adidas gegen Puma

Als im Finale der Fußball-WM 2006 Italien und Frankreich aufeinander treffen, treten auch ihre Sponsoren Puma und Adidas gegeneinander an. Ein Kampf um Prestige und Marktanteile. Angefangen hat dieser Zweikampf in einer Waschküche in der fränkischen Kleinstadt Herzogenaurach vor mehr als 80 Jahren. Dort stellen die beiden Brüder Adolf und Rudolf Dassler mit einfachsten Mitteln Sportschuhe her. Adolf, der Tüftler, entwickelt immer neue Modelle, Rudolf, der Verkäufer, bringt sie unter die Leute. Die gemeinsame Firma'Gebrüder Dassler' floriert - vor allem unter den sportbegeisterten Nazis. Bei den Olympischen Spielen 1936 siegt Jesse Owens in Laufschuhen der Brüder Dassler. Doch während des Krieges geraten die beiden Familien heftig aneinander. Rudolf ist lange im Kriegseinsatz. Adolf dagegen muss nur kurz als Soldat dienen und kann die Fabrik alleine weiter führen - was zu großen Spannungen und bitteren Vorwürfen führt. Das Misstrauen gegeneinander wächst, und die beiden Ehefrauen Käthe und Friedel sind daran nicht unschuldig. Als einmal beide Familien in einem Keller Schutz vor den Bombern der Alliierten suchen, kommt es zum offenen Streit. Betti Billwatsch, Schwägerin von Rudolf Dassler, erinnert sich:'Der Adolf hat im Keller immer gerufen: 'Jetzt sind sie ja schon wieder da, die Schweinehunde!' Meine Schwester, die Frau von Rudolf, hat sich eingebildet, dass sie gemeint sei. Dabei hat der Adolf nur die feindlichen Flieger im Sinn gehabt.'Völlig vergiftet ist das Verhältnis der Dassler-Brüder und ihrer Ehefrauen in den Monaten nach dem Krieg. Während sich Adolf um den Wiederaufbau der gemeinsamen Firma kümmern kann, muss Bruder Rudolf ins Internierungslager. Jörg Dassler, Enkel von Rudolf: 'Im Lager hat ihm ein Amerikaner erzählt, dass er denunziert wurde. Von jemand aus seiner nächsten Nähe.' Rudolf Dassler ist überzeugt, dass ihn sein Bruder verpfiffen hat. Eine untragbare Situation. Nach Rudolfs Freilassung teilen die Brüder ihr Unternehmen. Adolf gründet Adidas, Rudolf Puma - auf der anderen Seite des Flüsschens Aurach - und die Angestellten müssen sich entscheiden, für wen sie künftig weiter arbeiten wollen. Bernhard Nadler, ehem. Fahrer von Adolf Dassler: 'Es ist knallhart ums Geld gegangen.'

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