Duell in der Savanne

Duell in der Savanne

Land und LeuteBOT / A  

Die Löwenjagd ist ein uralter Initiationsritus der Massai, bei dem junge Männer ihren Mut und ihr Geschick unter Beweis stellen. Die Regeln sind einfach: Zuerst umzingeln die jungen Krieger den Löwen, dann werfen sie sich nur mit einem Speer bewaffnet den scharfen Krallen des Raubtiers entgegen. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Verletzungen oder gar Todesfällen. Nach Beendigung der Jagd kehren die Massai mit ihrer Beute ins Dorf zurück. Sie haben die Hochachtung des Stammes errungen und untereinander brüderliche Bande geknüpft. Die Schilderungen ihrer Ruhmestaten werden im Laufe der Zeit zu Legenden. Dieser Ritus markiert den Übergang vom Kindes - ins Mannesalter und war jahrtausendelang ein zentraler Bestandteil der Tradition der Massai. Doch diese Zeit ist vorbei. Um das Aussterben der fantastischen Raubkatzen zu verhindern, haben die Massai beschlossen, den altüberlieferten Brauch in einen neuen Initiationsritus zu überführen: Heute messen die jungen Krieger ihre Kräfte bei Leichtathletikwettbewerben. Seit 2008 werden in Kenia zweimal im Jahr die Massai Olympics auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene ausgetragen. Anstelle der Löwenjagd stehen Laufen, Springen und Speerwerfen auf dem Programm. Die Krieger können ihr Jagdtalent im Rahmen von Sportwettkämpfen unter Beweis stellen und werden gleichzeitig über die bedrohliche Lage der Löwen aufgeklärt. Dank dieser Initiative konnten Artenschutz und Sport eng miteinander verknüpft werden. Und die jungen Massai jagen heute Medaillen anstatt Löwen.

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