Drehkreuz Flughafen

Drehkreuz Flughafen

Fast 2,1 Millionen Tonnen Fracht wurden letztes Jahr in Frankfurt umgeschlagen, davon 40 Prozent als Zuladung in Passagiermaschinen und 60 Prozent in reinen Frachtmaschinen. Der Luftfrachtmarkt ist hart umkämpft, es geht um viel Geld und um wenig Zeit. Luftfracht ist pro Kilo 50-mal so teuer wie der Transport per Schiff. Aber Just-in-Time-Produktion und anspruchsvolle Konsumenten halten keine langen Transport- und Wartezeiten aus. Also fliegt «Made in Germany» von Frankfurt aus in die Welt.

Pro Woche starten in Frankfurt 225 Frachtflüge von 24 Airlines zu 44 Zielen weltweit. Allein 90 Mal geht es nach Afrika. Fokko Doyen fliegt eine dieser Touren, ein gestandener 60-jähriger MD11-Pilot bei Lufthansa Cargo, ein alter Haudegen und ein Mann für besondere Einsätze. Er flog zu Zeiten der Ebola-Seuche nach Sierra Leone und war als Erster nach der gefürchteten Aschewolke des isländischen Vulkans wieder in der Luft.

Die Reportage begleitet ihn auf dem Cargo-Flug von Frankfurt nach Südafrika. Auf dem Hinflug sind oft Pharmaprodukte, Maschinen und Premiumklasse-Autos für Johannesburg dabei, auf dem Rückflug wird der Flieger in Nairobi regelmässig vollgestopft mit Blumen, Mangos, Buschbohnen und Passionsfrüchten. Und die werden dann nach der Ankunft in Frankfurt vom Ramp-Agenten in Empfang genommen, der mit seiner Ladecrew dafür sorgt, dass der Frachter schnell leer und schnell wieder voll wird.

Blumen, Obst und Gemüse aus Nairobi werden im Perishable Center in Empfang genommen. Hier gibt es insgesamt 20 verschiedene Temperaturbereiche. Die empfindliche Ware wird noch einmal heruntergekühlt und für den Weitertransport vorbereitet. Das ist dann der Job für den Warenprüfer, der dafür sorgen muss, dass alles frisch bleibt in Frankfurt.

Auch gut 110 Millionen tierische Passagiere nutzen jedes Jahr den Flughafen Frankfurt. Am häufigsten fliegen Fische. In der Animal Lounge herrscht ein Kommen und Gehen. Hier starten und landen Tiere aller Art: winzige Zierfische, einsame Schosshunde und nervöse Polo-Pferde, allesamt flugfertig verpackt und eingecheckt. Von Zoo zu Zoo, von Haus zu Haus, von Kontinent zu Kontinent.

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