Dorschs Dilemma - Ein Fisch auf Rückzug

Dorschs Dilemma - Ein Fisch auf Rückzug

Die Überfischung der Meere bedroht die Existenz eines seiner populärsten Bewohner: des Dorschs. Zurzeit ist nicht klar, wie viele Dorsche es überhaupt noch gibt. Jedes Jahr veröffentlicht der Internationale Rat für Meeresforschung eine Dorsch-Bestandsaufnahme. Sie ist Grundlage für den Europäischen Rat, neue Fangquoten festzulegen. Doch die gesetzliche Vorgabe kann die Tiere nicht retten. Viele von ihnen enden in illegalen Netzen und an den Haken von Anglern - oder ihre Kadaver werden von der Besatzung der riesigen Trawler wieder ins Meer geworfen. Tausende Tonnen Dorsche sterben so Jahr für Jahr. Diese Zahlen tauchen in dem offiziellen Bericht nicht auf. Nun wollen unabhängige Forscher mit eigenen Untersuchungen zur Situation des Dorschs die Wahrheit ans Licht bringen. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht die junge Biologin Lo Persson. Sie versucht, sich ein Bild über den Nutzen von Fangquoten zu machen. Was sie erlebt und auf welche Widersprüche sie bei ihren Untersuchungen stößt, zeigt das Dilemma, in dem sich Wissenschaftler auf der einen sowie Politik und Fischerei auf der anderen Seite befinden. Denn offenbar reicht der gute Wille allein nicht, den Dorsch vor dem Aussterben zu bewahren: Fischer, die am Tage mehr Tonnen Dorsch fangen als gesetzlich erlaubt, sind gezwungen, die überzähligen - toten - Tiere zurück ins Meer zu kippen. Denn ähnlich wie bei Tauchern ohne Dekompressionsphase kollabiert der Organismus von Fischen, wenn sie zu schnell aus großer Tiefe aufsteigen. Trotz des schwierigen Themas besticht die Dokumentation durch eine unterhaltsame Mischung aus Animation, Reportage und Wissenschaftsdokumentation. Sie versucht, sich dem Thema mit seinen vielen Facetten zu nähern und stimmt in ihrem Resümee nachdenklich.

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