Dire Straits

Dire Straits

Die Gründung der Dire Straits im London der späten 70er-Jahre ist eigentlich ein Anachronismus. Eine Band, die eleganten Gitarrenrock mit deutlichen Anleihen von Blues, Country und Folk spielte, hätte in diesen Jahren kaum eine Chance haben dürfen. In der Londoner Szene tobten sich Punk- und New-Wave-Bands aus. Die Devise war: lauter, bunter, schriller. Mark Knopfler, der in diesem Jahr 65 Jahre alt wird, sein Bruder David Knopfler, John Illsley und Pick Withers schrieben unbekümmert Songs mit wunderbar melancholischen Melodien, unaufdringlich, ehrlich, handgemacht. Mark Knopflers unverwechselbarer Gitarrenton klingt brilliant, seine Soli sind virtuos, aber nie überladen, ordnen sich immer in den Sound der ganzen Band ein. Das Plattendebüt 1979 wurde ein eher bescheidener Erfolg, der große Durchbruch gelang erst in den nächsten drei Jahren. Dann aber liefen Songs wie 'Sultans of Swing', 'Water of Love' und 'Romeo & Juliet' in allen Radiostationen Europas und Amerikas. Die Dire Straits wurden zu einem Garanten für guten, kristallklar produzierten Rock mit intelligenten Texten - jenseits der Sythie-Pop-Welle der 80er-Jahre. 1983 wurde das Londoner Hammersmith Odeon für zwei Konzerte gemietet, um ein erstes Live-Album aufzunehmen. Dass 'Alchemy' eine der bestverkauften Live-LPs aller Zeiten werden würde, war noch nicht abzusehen, aber die Qualität der Musik, die Ruhe, Kraft und Präzision des Zusammenspiels der Musiker waren sehr wohl spürbar. Zu diesem Zeitpunkt waren die Dire Straits auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Eine solche Perfektion und musikalische Spielfreude sollte die Band bis zur Auflösung im Jahr 1993 nie wieder erreichen.

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