Dingomaro - Irans schwarzer Süden

Dingomaro - Irans schwarzer Süden

Neben Persern, Indern, Arabern und Europäern prägten vor allem Nachkommen von Sklaven und Kaufleuten aus Afrika die Provinz Hormozgan, Irans 'schwarzen Süden'. Sie sind Schiiten, aber sie halten Voodoo-Zeremonien ab wie ihre afrikanischen Ahnen. Und Trauerzeremonien in Hormozgan erinnern eher an Szenen aus New Orleans: Die Menschen tanzen zu schwarzen Rhythmen, heiter und beschwingt. Der Filmemacher Kamran Heidari hat Hamid Said, einen der bekanntesten schwarzen Musiker des Irans, bei dem Versuch begleitet, seinen Traum zu verwirklichen: Er will ein Konzert mit den besten Musikern der Region organisieren. Dafür muss er zahlreiche Hindernisse überwinden: Hormozgans gleichermaßen menschenfeindliche wie atemberaubende Landschaft - von der Küste über schroffe Berge bis zur Wüste - die afrikanischen Geisterriten und den Widerstand seiner Frau, die sein Vorhaben rundweg ablehnt. Gleichzeitig kämpft auch der zehnjährige Hossein gegen große Widerstände für seinen Traum, Musiker zu werden. Er ist ein Schüler von Hamid Said. Aber Hosseins Mutter und seine Schwestern halten nichts von Hosseins Plänen. Er soll für die Familie sorgen, denn er ist der einzige Sohn und sein Vater ist tot. Für die Familie steht fest: Hossein soll fischen, für die Schule lernen und vielleicht später studieren, aber auf keinen Fall Musik machen. Und auch Hamid Saids Jugendidol hält nichts von dessen Plan: Der 64-Jährige war unter dem Künstlernamen Carlos vor der islamischen Revolution 1979 ein Star im Iran. Danach arbeitete er für das Militär und kehrte der Musik den Rücken. Carlos muss aber im Verlauf der Dreharbeiten feststellen, dass sich Leidenschaft und Talent nicht unterdrücken lassen. Beides bahnt sich seinen Weg, so auch bei Carlos eigenem Sohn. Denn Omid Ghodsinejad träumt - zum Leidwesen seines Vaters - von einer Rapper-Karriere und überzeugt den skeptischen Vater schließlich von einem gemeinsamen Konzert: Nach 34 Jahren steht Carlos erstmals wieder auf der Bühne. Und am Ende gelingt es auch Hamid Said, seinen Traum zu verwirklichen: Auf der Insel Hormus , inmitten der Meerenge des Persischen Golfs, geben seine Musikerfreunde vor Publikum ihr afro-iranisches Konzert, bei dem auch der kleine Hossein mitspielt.

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