
Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer

SP und Gewerkschaften prägten über hundert Jahren eine solidarische Schweizer Arbeiterkultur. Was einst als gemeinsame Klassenidentität galt, wurde in den 70er-Jahren zunehmend durch eine nationalistisch geprägte Integrationsdebatte ersetzt.
Der Dokumentarfilm von Samir beleuchtet diese tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung in der Schweiz. Samir, selbst als Migrantenkind in Dübendorf ZH aufgewachsen, verwebt persönliche Erinnerungen mit historischen Analysen und innovativer Bildsprache.
Er erzählt eindrücklich, dass der Aufschwung der Schweizer Wirtschaft in der Nachkriegszeit auch auf dem Rücken von ausländischen Gastarbeitern erreicht wurde. Diese arbeiteten oft im Bau- und Gastgewerbe und verrichteten Arbeiten, die die Schweizer Bevölkerung nicht mehr machen wollten. Meist durften die Betroffenen ihre Familien nicht mitbringen und mussten unter miserablen Bedingungen arbeiten.
Der Film verknüpft Archivmaterial, Interviews und Animationen zu einem Kompendium über die politische Instrumentalisierung von Migration. Mit dokumentarischer Akribie und aus persönlicher Perspektive, erzählt der Filmemacher wie die Schweizer Gesellschaft jene Menschen ausgrenzte, die sie wirtschaftlich dringend brauchte - damals wie heute.
Bewertung
Mitwirkende
- Regie Samir
- Produktion Dschoint Ventschr Filmproduktion