Die Wolke - Tschernobyl und die Folgen

Die Wolke - Tschernobyl und die Folgen

Am 26. April 1986 explodierte der Reaktorblock Nr. 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Das dabei freigesetzte radioaktive Material wurde in die Atmosphäre geschleudert und in alle Richtungen über den Globus verteilt. Die ausgestrahlten Nachrichten aus jener Zeit belegen, dass die Informationen über das Unglück sich sehr viel langsamer verbreiteten. Erst zwei Tage später, am 28. April erfuhr der Westen davon. Aber es waren nicht die offiziellen Regierungsstellen, die die Öffentlichkeit von dem Unfall in Kenntnis setzten. Es waren die extrem erhöhten Werte an Radioaktivität, die die Menschen in Schweden, Frankreich, Deutschland und ganz Europa alarmierten und die beängstigende Fragen aufwarfen: Wie kann ich mich vor einer Gefahr schützen, die unsichtbar ist? Was kann ich noch essen? Wohin mit den Kindern? Nicht nur Eltern waren verunsichert. Politiker, Ingenieure, Mitglieder von Expertenkommissionen und Kernkraftbetreiber selbst wussten nicht, wie sie auf diesen Unfall reagieren sollten, der statistisch betrachtet frühestens in 100.000 Jahren zu erwarten gewesen wäre. In Frankreich, in der Bundesrepublik und in der DDR waren die offiziellen Stellen gleichermaßen überfordert. Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth sah sich mit wütenden Müttern konfrontiert und der Grünen-Politiker Joschka Fischer, damals Umweltminister in Hessen, erinnert sich an eine wichtige Lektion: '... wenn Mütter besorgt sind, werden sie zu einer politischen Macht.' Cornelia Stadler war eine dieser 'Mütter gegen Atomkraft'. Ihre Lektion bis heute lautet, dass auf die Politik kein Verlaß ist. Die Protagonisten von damals beschreiben die Gefühle zwischen Sorge und Hysterie, sowie vergessene und auch nie bekannt gewordene Fakten.

Bewertung

0,0   0 Stimmen