Die wahre Geschichte über die falschen Dalís
Drei Leidenschaften haben das Leben von Salvador Dalí, einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts geprägt: die Malerei, seine Ehefrau Gala und das Geld. Die Malerei verewigte ihn in der Öffentlichkeit als Wegbereiter des Surrealismus in der Kunst. Über seine anderen beiden Leidenschaften schrieb der Künstler einmal: 'Ich liebe Gala mehr als meinen Vater, mehr als meine Mutter und sogar mehr als das Geld.' Dalí war wahrscheinlich der letzte Alchimist in der Geschichte. Er verwandelte alles um sich herum in klingende Münze. Jede seiner Skizzen wurde zu einer teuren Zeichnung und in den exklusivsten Geschäften von Paris oder New York verkauft. Sogar der Name seiner Frau Gala wurde zu einer Parfümmarke. Irgendwo auf dem Weg zwischen Leidenschaft und Habsucht gelang es Dalí einen kompletten Industriezweig aus sich zu machen, der ihm und seiner Frau, ein Leben mit allem erdenklichen exzentrischen Luxus ermöglichte. Eben das, was von vielen mit dem Begriff die 'Dalí-Fabrik' bezeichnet wurde. Aber Dalís Fabrik hörte Mitte der 70er Jahre, als er auf dem Höhepunkt seiner Berühmtheit angelangt war, auf zu funktionieren. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als der Kunstmarkt nach viel mehr von seinen Werken verlangte, als er in der Lage war zu produzieren. Das war der Punkt, an dem sich auch Dalís Signatur in Gold verwandelte. Tausende leerer Blätter, von Salvador Dalí selbst signiert, überschwemmten die Märkte, ohne dass es den Maler auch nur im geringsten kümmerte, was letztendlich darauf gedruckt wurde. Aquarelle ebenso wie Ölbilder anderer Künstler wurden so in den berühmtesten Auktionshäusern zu echten Dalís. Die Presse schenkte all dem keinen Glauben: Wie war es möglich, dass ein Künstler, der so stark an Parkinson litt, weiterhin in solch großem Maßstab produzierte? Nur vier Männer kennen die Antwort auf diese Frage, aber sie haben - bis heute - noch nie darüber gesprochen.