Die Todesautomatik

Die Todesautomatik

August 1961, Strausberg bei Berlin: Bei einem Ausflug nach West-Berlin kommen der 17-jährige Lutz Lenarth und seine Clique nicht weit: An der Grenze werden sie von Soldaten zurückgewiesen. In Berlin hat der Mauerbau begonnen. Voller Zorn lassen die vier Jungs in der darauffolgenden Nacht ihrem Protest freien Lauf, beschmieren Wände und Schaufenster mit antikommunistischen Parolen. Am nächsten Morgen reißt die Staatssicherheit Lutz und seine Freunde aus dem Schlaf und zwingt sie zu Geständnissen, die ihre angeblich organisierte staatsfeindliche Tätigkeit belegen. In einem Schauprozess werden die Jugendlichen zu Höchststrafen verurteilt: Lutz und Manfred erhalten lebenslang, doch sie werden voneinander getrennt. 13 Jahre später wird Lutz von der Bundesregierung freigekauft. Er geht nach Hamburg und findet dort Arbeit auf einer Werft. Eines Tages wird er von einem Mann am Werkstor abgefangen - Manfred. Der Jugendfreund war schon einige Jahre zuvor freigekauft worden und ist inzwischen als Fluchthelfer tätig. Manfred ist wie besessen von der Idee, die Existenz von Selbstschussanlagen, sogenannten Todesautomaten, zu beweisen. Er überredet Lutz, einen der Automaten zu demontieren. Die Aktion gelingt. Wenig später wird Lutz vor der Staatssicherheit gewarnt. Der Fernsehfilm 'Die Todesautomatik' basiert auf wahren Begebenheiten: 1976 wurde Michael Gartenschläger an der deutsch-deutschen Grenze bei dem wiederholten Versuch, eines der Selbstschussgeräte zu demontieren, von einem Stasi-Sonderkommando erschossen. Seine Lebensgeschichte wurde von seinem damaligen Freund und Komplizen Lothar Lienicke und dem Autor Franz Bludau aufgezeichnet. 3sat setzt die Themenwoche 'Der Preis der Freiheit' um 22.25 Uhr mit der Dokumentation 'Jean-Jacques Rousseau' fort.

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