
Die Thermo-Trickser
Eine Karawane in der heißen Wüstensonne: Automatisch kühlen Kamele ihr Blut in der Nase mit der Feuchtigkeit aus der ausgeatmeten Luft.
Die Hitze ist tödlich, wenn man nicht mit ihr umgehen kann. Die einfachste Methode: In den Schatten gehen und sich nicht bewegen. Eine afrikanische Spinne baut sich ihren Schatten selbst. Der schwarze Wüstenkäfer gräbt sich unter die glühende Sandoberfläche.
Unbewachsene, sandige Flächen werden auch bei uns in Deutschland im Sommer extrem heiß. Der schnelle Laufkäfer versucht, seinen Körper möglichst weit weg vom glühenden Boden zu bekommen, indem er die Beine streckt. Seine Larve überlebt die Hitze in einer kühlen Erdröhre - je heißer, desto tiefer rutscht sie hinein. Ameisenbauten bieten dem Staat in ihrem Inneren auch im Hochsommer angenehme Temperaturen - im Boden oder in einem hohlen Baum.
Ein Schmetterling wartet mit einem abenteuerlich klingenden Trick auf: kühl bleiben durch leuchtende Farbe. So genannte photonische Kristalle sind in der Lage, die Sonnenstrahlen extrem zu brechen. Die Energie des Lichts wird für den Farbeffekt verbraucht statt für Erwärmung.
Dass der Hitzetod die Libelle bei ihrer rasanten Jagd in der Sonne nicht ereilt, verdankt sie ihrem Hinterleib - einer genialen Kühlapparatur.
Das erhitzte Blut kühlt hier um etliche Grad ab, indem es auf der Unterseite hinein und oben wieder zurückströmt. Gegenstrom, ein Prinzip, mit dem auch unser Kühlschrank arbeitet.