
Die Straßenkinder von Mumbai
Der elfjährige Salam lebt erst seit einigen Wochen als Straßenkind. Er ist von zu Hause weggelaufen, um den Schlägen seiner Stiefmutter zu entkommen. Jetzt wohnt er hinter dem Hauptbahnhof von Mumbai. Anschluss hat er bei einer Bande von jungen Bettlern gefunden. Deren Chef, den 20-jährigen Asif, bezeichnet Salam als seinen neuen 'Bruder'. Bald stellt sich jedoch heraus, dass die Zugehörigkeit zu Asifs Bande dem jungen Salam einen hohen Preis abverlangt. Deepa wurde als drei Monate altes Baby von Ratten angefallen und hat glücklicherweise überlebt. Inzwischen ist sie sieben Jahre alt. Sie schlängelt sich barfuß durch den chaotischen Verkehr der indischen Metropole, um Blumen zu verkaufen. Manchmal arbeitet sie 20 Stunden am Stück. Deepa lebt mit ihren Brüdern bei ihrer Großmutter in einem Slum ohne Strom und Wasseranschluss, direkt neben einer Müllhalde. Seit der alkoholkranke Vater vor zwei Jahren starb und die Mutter kurz darauf wegging, überlebt die Familie mit weniger als einem Dollar pro Tag. Die elfjährigen Zwillinge Hussein und Hussan wohnen mit ihrer Familie in einer schäbigen Wellblechsiedlung, die über einer Wasserleitung errichtet wurde. Fünf Tage in der Woche sammeln sie Schrott und Plastikflaschen, um sie zu verkaufen. Sie tauchen auch in den Kanal, der vor ihrer Hintertür verläuft, um verwertbare Gegenstände herauszufischen - trotz des Risikos sich mit Cholera oder anderen Infektionskrankheiten zu infizieren. 'Wir sind die Könige der Nacht', witzelt Hussan, aber über die Zukunft möchten die Zwillinge nicht nachdenken. Die Dokumentation zeichnet ein eindringliches Porträt der minderjährigen Slumbewohner Indiens, die den ständigen Misshandlungen, Entbehrungen und Leiden mit unglaublicher Lebenskraft begegnen.