Die Straßenfeger vom Kiez

Die Straßenfeger vom Kiez

Sie sind die wohl bekanntesten Straßenreiniger Deutschlands, sogar in einem Musical (Heiße Ecke) kommen sie vor. Wenn Eddy Kruse und Christian Albrecht um sechs Uhr morgens kommen, ist es für die Straßenhuren an der Davidstraße Zeit, Feierabend zu machen, denn dann gehört der Bürgersteig der Hamburger Straßenreinigung. Eddy ist der Chef der Kolonne. Die Reeperbahn wird dabei geteilt gefegt: Ein Trupp macht die 'Wasserseite' im Süden sauber, der andere die 'Landseite', wie es bei den Straßenfegern heißt. Gemeinsam kümmern sie sich auch um die Nebenstraßen der Reeperbahn. An 'normalen' Tagen fällt schon so viel Müll wie in einem Hochhaus an; wenn es ans Aufräumen nach dem Wochenende geht, wird der Trupp eigens verstärkt. Hamburg hat sich mit dem Aktionsplan 'Saubere Stadt' 2013 zum Ziel gesetzt, noch schneller sauber zu werden. Das Straßenfeger-Duo ist an einigen Aktionstagen auch mit einem sogenannten Müllpress-Wagen unterwegs, um in besonders müllträchtigen Gegenden wie der Reeperbahn, der Schanze und St. Georg Müllberge abzukarren, die bei den Sonder-Sammelaktionen an den Straßenrändern aufgetürmt werden. Sie halten nicht nur die Gehsteige sauber, sie überzeugen auch manchmal die letzten betrunkenen Kiezgänger, dass man im Rinnstein nicht übernachten kann. Und sie halten gerne mal einen 'Schnack' mit den Anwohnern und Betreibern der Lokale man kennt sich eben auf dem Kiez. Doch die weiter zunehmende Zahl von Großveranstaltungen auf dem Kiez geht nicht nur den Anwohnern auf die Nerven, auch Eddy und Christian klagen über die hohe (Arbeits-)Belastung.Nach den Großveranstaltungen auf dem Kiez sind 30 Leute neun Stunden im Einsatz und haben am Ende neun Tonnen Müll gesammelt. Das Wochenende vom 2. und 3. August wird für Christian und Eddy besonders stressig: Am Sonnabend Christopher Street Day, am Sonntag Fischmarkt mit zusammen mehreren hunderttausend Besuchern. Ab vier Uhr morgens werden sie im Einsatz sein.

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