Die Stille vor dem Ton

Die Stille vor dem Ton

Der Komponist Wilhelm Killmayer ist in der Musik immer eigene Wege gegangen. Den Schulen und Moderichtungen der neuen Musik hat er sich nie zurechnen lassen und gerade dieses Eigenwillige hat ihn so wichtig und einflussreich für die jüngeren Komponisten gemacht. Killmayer, das möchte Filmautor Klaus Voswinckel zeigen, denkt die Musik noch einmal neu, von Anfang an; bei ihm sind Töne nicht nur etwas, was auf andere Töne reagiert, sondern etwas, was aus der Stille hervorgeht und die Spannung von Klang und Stille erlebbar macht. Dass sich in dieses meditative Moment oft ein Irrwitz und ein anarchischer Humor einmischt, bringt Killmayer in eine Nähe zu allen Einzelgängern seit der Romantik, vom späten Hölderlin über Schumann bis zu Robert Walser und Kurt Schwitters, denen allen eine Abwehr, gut zu funktionieren und erwachsen zu werden, eigen ist.

So ist Voswinckels Film auch ein Gespräch von der Literatur zur Musik hin, eine Annäherung zweier Welten, in der die Musikstücke (3. Symphonie, Hölderlinlieder, das Streichtrio und vor allem das Klavierwerk, das hier von Siegfried Mauser gespielt wird) selber sprechend werden.

Bewertung

0,0   0 Stimmen