Die Seelenfänger

Die Seelenfänger

'Es ist erschütternd zu sehen, wie viele Familien durch Scientology zerstört worden sind. Wir sind da nur eine von vielen', resümiert Markus. 2008 starb sein Bruder Uwe mit 45 Jahren in Los Angeles. Er hatte Karriere gemacht in der Organisation, war bis ganz oben aufgestiegen, doch Markus verlor den Kontakt zu ihm. Er weiß nur, dass Uwe irgendwann an Multipler Sklerose erkrankt ist. Erst nach seinem Tod erfuhr Markus von anderen Aussteigern, dass Uwe möglicherweise in Los Angeles festgehalten wurde, im sogenannten 'Rehabilitation Project Force', der 'Besserungsanstalt' von Scientology. Markus quält das Unwissen um das Schicksal seines Bruders. 22 Jahre nachdem er Uwe das letzte Mal sah, reist er nach Los Angeles zum internationalen Hauptquartier der Organisation. Markus spricht mit Weggefährten seines Bruders und sucht die Stationen in dessen Leben auf. Am Ende ist Markus überzeugt, dass sein Bruder heute noch leben könnte, wenn er früher ausgestiegen wäre. Heiner von Rönn kehrte Scientology vor Jahren den Rücken. Seine beiden Söhne blieben bei ihrer Mutter und in der Organisation. Heiner und seine zweite Frau wurden 2002 von Scientology zu 'Suppressive Persons' oder 'Feinden der Organisation' erklärt. Zu Personen wie ihnen müssen Scientologen alle Beziehungen abbrechen. Kurz darauf trennte sich sein älterer Sohn von ihm. Heiner von Rönn versuchte zumindest den jüngeren, noch minderjährigen Sohn, über ein Sorgerechtsverfahren aus den Fängen der Organisation zu befreien. Doch das Gericht entschied anders. Kurz nach seinem 18. Geburtstag brach auch der jüngere Sohn jeden Kontakt zu seinem Vater ab. Die Dokumentation 'Die Seelenfänger' berichtet von Familien, die durch eine Mitgliedschaft bei Scientology auseinandergerissen wurden. Mit der Dokumentation 'Die Seelenfänger' beendet 3sat die Themenwoche 'Seelenfänger'.

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