Die Schuld der Anderen

Die Schuld der Anderen

DokumentarfilmDeutschland  

berall dort, wo Diktaturen überwunden wurden, stellt sich die Frage, ob man einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen oder das begangene Unrecht aufarbeiten sollte. Ob zu Zeiten der Apartheid in Südafrika oder im Sozialismus deutscher und sowjetischer Prägung - Gewaltherrschaft stützt ihre Macht immer auch auf Geheimdienste und Polizei. Am Ende bleibt ein Berg von Akten übrig, falls nicht alles im letzten Moment vernichtet wurde.
Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls beschäftigt sich die Filmemacherin Inga Wolfram mit dem riskanten Versuch, nach dem Zusammenbruch der DDR auch die personenbezogenen Unterlagen durch ein Gesetz und die Gründung einer Behörde offenzulegen.
Das Interesse an den Stasi-Akten ist groß - heute wie damals. In der Euphorie der Wendezeit wurde der Umgang mit dem Erbe des Ministeriums für Staatssicherheit zu einem der brisantesten gesellschaftspolitischen Themen überhaupt. Es ging ganz konkret um menschliche Schicksale - um Verratene, Verfolgte und Gedemütigte einerseits, um Verräter und Verfolger andererseits. Über 100 Kilometer Akten lagern in den Archiven der Behörde für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR - beredte Zeugnisse des Misstrauens gegen ein ganzes Volk.
Inga Wolfram blickt aber auch nach Russland und Südafrika. Wie geht man dort mit den Erblasten von Staatsterror und begangenem Unrecht um? Und unter welchen Voraussetzungen ist Versöhnung zwischen Opfern und Tätern überhaupt möglich?

Bewertung

0,0   0 Stimmen