Die Schönheit der Frauen - Senegal

Die Schönheit der Frauen - Senegal

Die im Senegal demonstrativ zur Schau gestellte Sinnlichkeit der Frauen lässt sich auf ein kulturell bedingtes Rollenverständnis zurückführen. Dabei ist der Mann, der in der Gesellschaft die dominierende Stellung innehat, der Schlüssel zur Erreichung eines Status, den jedes junge Mädchen anstrebt - den der verheirateten Frau. In dem Spiel der Verführung, das die senegalesischen Frauen unter Einsatz zahlreicher Hilfsmittel meisterlich beherrschen, scheint nicht nur das Verhältnis zwischen Mann und Frau ganz klar definiert - die Frau weckt die Leidenschaft des Mannes, der Mann sichert der Frau den Status und die Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Die Kunst der Schönheit und des Umgarnens dient offenbar auch als Machtinstrument, um die soziale Anerkennung der Frau sicherzustellen.

Polygamie ist im Senegal noch immer weit verbreitet und sorgt für eine harte Konkurrenz zwischen den Frauen. Was denken diejenigen darüber, die ihren Mann mit anderen Frauen teilen müssen, oder diejenigen, die davon nur durch Zufall erfahren? Einige weigern sich, Zugeständnisse zu machen, andere wiederum sind der Ansicht, dass Schönheit und Verführungskunst eine wirksame Waffe sind, um sich in diesem Rollenspiel durchzusetzen. Vor diesem Hintergrund offenbaren sich die Betonung der weiblichen Körperformen, die intensive Schönheitspflege und die ausgefeilten Verführungskünste nicht zuletzt als Strategien, mit denen gesellschaftliche Anerkennung erreicht wird.

Dakar gilt als Stadt der Schönheit, in der die Frauen großen Wert auf ihre äußere Erscheinung legen und diese effektvoll in Szene zu setzen wissen. In einem weiblichen Kosmos, der oft als oberflächlich abgetan wird, hinterfragen die Frauen mit großem Nachdruck die Welt, in der sie leben, und das Verhältnis zwischen Mann und Frau.

Zu Wort kommen eine Bildhauerin aus Saint-Louis, eine Galeristin von der Insel Gorée, die ein Plädoyer für das traditionelle senegalesische Schönheitsideal hält, Studentinnen, die sich über ihre Zukunft als Frau Gedanken machen, und die Stylistin Collé Sow Ardo. Außerdem äußern sich eine Journalistin, die sich für das Leben in einer polygamen Ehe entschieden hat, die Tänzerin Fatou Cissé, die ihr eigenes Körpergefühl im Lichte der widersprüchlichen Anforderungen ihres Berufs und ihres sozialen Umfelds hinterfragt, die Feministin und Intellektuelle Fatou Kiné Camara sowie eine Sexualforscherin, welche die schwierige Beziehung zwischen Mann und Frau in einer Gesellschaft aufzeigt, in der Verführung einen großen Raum einnimmt.

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