Die schlausten Tiere der Welt mit Martin Rütter und Dirk Steffens
Wer in der Wildnis überleben will, muss ganz schön clever sein. Was Intelligenz und Einfallsreichtum angeht, können viele Tiere mit uns Menschen mehr als mithalten. Hundeprofi Martin Rütter und Wissenschafts-Experte Dirk Steffens erleben und kommentieren die Geniestreiche dieser tierischen Superhirne. Sie ordnen die neuesten Erkenntnisse ein und fragen sich, was sie für uns alle bedeuten. Denn wir können von den Einsteins der Tierwelt noch viel lernen.
Die Mitglieder der Krähenfamilie sind für ihre Intelligenz berühmt. Bran, ein Kolkrabe, bekommt ein komplexes Rätsel gestellt, das sein Vogelgehirn wirklich herausfordert. Aber so schlau dieser Rabe auch ist, er hat einen Cousin, der ihn dabei noch weit übertrifft: Neukaledonische Krähen sind die einzige nicht-menschliche Spezies auf dem Planeten, die in freier Wildbahn regelmäßig Hakenwerkzeuge herstellt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sie durch ihre Fähigkeit, Werkzeuge herzustellen, sogar klüger sind als ein fünfjähriges Kind.
Trotz ihrer winzigen Größe haben Bienen genug Gehirn, um Mathematik zu betreiben. Forscherin Samadi Galpayage zeigt uns, dass Bienen in der Lage sind, ähnlich wie Menschen mit den Fingern zu zählen. Samadi testet ihre Gehirne auch auf andere Weise. Um zu zeigen, dass die Intelligenz der Bienen mehr ist als nur ein fest verdrahteter Instinkt, bringt sie ihnen bei, Fußball zu spielen!
Erdmännchen geben ihr Wissen an die eigenen Jungtiere in einer Art Unterricht weiter. Die Savannenbewohner ernähren sich u.a. von Skorpionen, einer äußerst gefährlichen Beute - zumindest für junge Erdmännchen. Deshalb lernen die in der Skorpionschule von den erwachsenen Erdmännchen den richtigen Umgang mit den giftigen Tieren.
Buckelwale haben ihre Jagdtechnik über Generationen weiterentwickelt und geben neue Variationen des sogenannten "Blasennetz"-Fangs durch ein Konzept weiter, das an die menschliche Kultur erinnert. Einzelne Tiere fügen der Jagdweise neue Elemente hinzu, die dann nach und nach auch an anderen Orten von anderen Walen aufgegriffen werden.
Neue Erkenntnisse zeigen, dass der farbenfrohe Tintenfisch über einen Verstand verfügt, der durch die Zeit reisen kann. Forscherin Pauline Billard zeigt uns, dass die wirbellosen Tiere die Fähigkeit haben, ähnlich wie wir für die Zukunft zu planen - sie essen weniger zu Mittag, wenn sie denken, dass ihre Lieblingsspeise zum Abendessen auf dem Speiseplan stehen könnte.
Aber wenn Tiere klug genug sind, um sich der Vergangenheit und der Zukunft bewusst zu sein, könnten sie sich dann - wie wir - auch ihrer selbst bewusst sein? Eine brandneue Untersuchung hat ergeben, dass ein Fisch mit kleinem Gehirn, der winzige Blaustreifen-Putzerfisch, den sogenannten Spiegeltest besteht, also ein Ich-Bewusstsein besitzt - eine Fähigkeit, die Menschen erst im Alter von etwa 18 Monaten entwickeln.
Und was ist eigentlich mit Tieren, für die der Geruchssinn genauso wichtig ist wie ihre Augen? Um zu sehen, wie Hunde in einem auf sie zugeschnittenen "Spiegeltest" abschneiden, haben amerikanische Wissenschaftler einen Versuchsaufbau entwickelt, bei dem Hunde mit dem Geruch ihres eigenen Urins konfrontiert werden. Die Ergebnisse sind erstaunlich.