Die Russische Revolution und ihr Kino

Die Russische Revolution und ihr Kino

Das Leben der jungen Schauspielerin Ada Vojtsik ist der rote Faden, anhand dessen sich dieser Dokumentarfilm den Weg durch die Wirren der Russischen Revolution bahnt. Kurz nach der Jahrhundertwende in Russland geboren, erliegt die junge Ada 1917 dem Kunstfieber, das die gesamte russische Jugend erfasst. Die jungen Künstler der Revolution stürzen sich voller Leidenschaft auf das neue Medium Film. Wie auch Millionen andere Männer und Frauen erlebt Ada die strahlenden Leinwandbilder als Fragmente ihrer eigenen Lebenswirklichkeit. In jener Zeit entstehen Komödien, Western, Abenteuer - und Science-Fiction-Filme, Autorenfilme und Kassenschlager - ein neues Universum, das sich irgendwo zwischen Hollywood-Kino und Sowjet-Alltag ansiedelt. Nach einigen fruchtbaren Jahren des kreativen Rauschs und der absoluten Freiheit, in denen Ada ihr Filmdebüt feiert, wird die sowjetische Gesellschaft vom politischen Terror eingeholt. Unter dem Joch der Vorgaben schwinden die Spielräume, verkümmert die Kreativität des noch jungen Kinos. Wie ein Großteil der Gesellschaft werden auch viele Künstler der ersten Stunde Opfer der stalinistischen Gewaltherrschaft. Die revolutionäre Kunst versinkt im Trümmerhaufen der Revolution. Die Filme der revolutionären Anfänge sind ein Spiegel ihrer Zeit und geschichtliches Zeugnis zugleich. Das sowjetische Kino der Jahre 1917 bis 1934 bietet das Rohmaterial der Dokumentation, die in fiktiven Szenen jene Gruppe glühender Revolutionäre lebendig werden lässt, die die Filmkunst neu erfanden.

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