Die Reportage: Verkehrsinfarkt im Norden? - Dauerstress auf der A7

Die Reportage: Verkehrsinfarkt im Norden? - Dauerstress auf der A7

Mit der Erneuerung der Langenfelder Brücke in Hamburg hat Anfang Mai 2014 eines der größten Projekte der norddeutschen Verkehrsgeschichte begonnen. Zehn Jahre lang wird voraussichtlich die Sanierung der A7 zwischen dem Elbtunnel und dem Bordesholmer Dreieck in Schleswig-Holstein dauern. Mit 160. 000 Fahrzeugen pro Tag gehört die A7 zu den meistgenutzten Autobahnen Deutschlands. Nächtelange Vollsperrungen sind Auftakt des Ausbaus. Fräsarbeiten auf den Standstreifen, Verstärkung der alten Brückenpfeiler, eine veränderte Verkehrsführung, tägliche Polizeieinsätze sind die Folge. Und dann kommt auch noch der Ferienverkehr. Für die umfangreichen Maßnahmen, die jetzt zwischen den Anschlussstellen Stellingen und Volkspark auf der Langenfelder Brücke beginnen, dem kritischen Nadelöhr der gesamten Strecke, gibt es keine Erfahrungswerte, meint Bauleiter Christian Rohde. NDR Autor Lutz G. Wetzel begleitet den Ingenieur vier Wochen lang mit einem Kamerateam bei seinem nervenaufreibenden Einsatz. Der Abbruch der riesigen Verkehrszeichentafeln, der aufwendigen Beleuchtungsanlage und die Verlegung aller sechs Spuren auf eine Richtungsfahrbahn: Für Christian Rohde ist das eine 'Operation am offenen Herzen' der Hauptverkehrsader Hamburgs. 'Wenn das erst mal geschafft ist, kann ich aufatmen und besser schlafen.' Doch endlose Staus, Unfälle, Ärger, Dauerstress werden ihn wohl noch länger begleiten. Für die massiven Proteste aus der Bevölkerung gegen die zahlreichen Baustellen rund um die Hansestadt hat Hamburg extra einen nervenstarken Coach eingestellt: Gerhard Fuchs. Der ehemalige Bezirksamtsleiter soll wütende Bürger, entnervte Polizisten, schimpfende Unternehmer, verzweifelte Lkw-Fahrer beruhigen und Missverständnissen vorbeugen. Haben die Verantwortlichen womöglich die Dimension der Sanierungsarbeiten unterschätzt?

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