Die Reise zum Mond

Die Reise zum Mond

Hintergrund:

Er ist einer der ersten bekannten Science-Ficiton-Filme: 2002 entdeckte man eine Filmkopie von "Die Reise zum Mond" in einer Scheune in Frankreich. Erfreulicherweise war sie nicht nur eine fast noch vollständige Fassung, sondern auch in Gänze hand-coloriert. Die Rollen wurden restauriert und im folgenden Jahr auf dem Pordenone Silent Film Festival gezeigt. 2010, 109 Jahre nach seiner Entstehung, erschien eine komplett restaurierte Fassung: 13.375 Bilder wurden dafür mithilfe digitaler Technik einzeln wiederhergestellt. Nachdem er sein Werk vollendet hatte, wollte Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Georges Méliès seinen Streifen Anfang des letzten Jahrhunderts in den USA vermarkten. Er versprach sich, damit eine Menge Geld zu machen. Unglücklicherweise hatten die Techniker um Thomas A. Edison bereits heimlich Kopien davon erstellt und sie über Wochen in den Staaten vorgeführt. Der Urheber Méliès machte daher keinen Cent damit und ging später pleite. Am Ende des Films ist ein animiertes Segment zu finden, somit ist er auch einer der ersten animierten Kinofilme. Es dauerte drei Monate, ihn herzustellen, mit geschätzten Kosten zwischen 10.000 bis 30.000 Francs hatte er eines der höchsten Budgets für einen Kurzfilm in seiner Zeit. "La voyage dans la lune" ist inspiriert von den Science-Fiction-Romanen der Autoren Jules Vernes und H.G. Wells und einer der ersten auf der Liste "1001 Filme, die du gesehen haben musst, bevor du stirbst" des Filmkritikers und -kenners Steven Schneider.

Kritik:

"1902 schuf der Filmpionier Georges Méliès mit 'Le voyage dans la lune' einen mit bis dato nie gesehener Tricktechnik gespickten Klassiker, der zuletzt in Martin Scorseses 'Hugo Cabret' ein liebevolles Denkmal fand. Fazit: Rückblick auf ein Frühwerk der Kinozauberei."

"Die kinematografische Illusionsbühne wartet [...] mit Effekten auf, die das beste Zaubertheater weit übertrafen: Falltüren, Attrappen und unsichtbare Leinen, mittels derer die Darsteller durch die Luft schweben, dies sind nur die Ingredienzen für die eigentliche Transformation, die in einem kleinen schwarzen Kurbelkasten passiert: Doppelbelichtungen, Stop-Motion-Verfahren und der Kasch, bei dem ein Teil des Films abgedeckt und später belichtet wird, bringen dieses kinematografische Zauberstück in Gang."

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