Die Reise nach Metropolis

Die Reise nach Metropolis

'Metropolis' ist wohl das wichtigste Werk der deutschen Filmgeschichte. Seit 80 Jahren galt die Originalversion des Klassikers als verschollen, bis im Sommer 2008 in Buenos Aires eine sensationelle Entdeckung gemacht wurde: Die Mitarbeiter des Museo del Cine fanden ein 16-Millimeter-Duplikatnegativ von 'Metropolis', das einen großen Teil des verloren geglaubten Materials enthält. Alles an diesem Film ist gigantisch, allein die Produktionsdauer war rekordverdächtig: Fritz Lang drehte an 310 Tagen und 60 Nächten. Sein Film ist ein Blockbuster mit mythischen Zügen und kühnen Spezialeffekten, für den der Regisseur keinen Aufwand scheute: 36.000 Komparsen, 1.100 Glatzköpfe, 750 Kinder, 200.000 Kostüme, 3.500 Paar Schuhe, 75 Perücken, 50 fantastische Autos, 500 Wolkenkratzer mit je 70 Etagen und kilometerlanges Filmmaterial. 'Der aufwendigste deutsche Film aller Zeiten', prahlte die Presseabteilung der Ufa. 'Metropolis' ist ein Meisterwerk, das von seinen Widersprüchen lebt. 1927 in Berlin uraufgeführt, war der Film zunächst ein Kassenflop, er wurde kurzerhand abgesetzt und neu geschnitten. Von 40 Kopien der Premierefassung ist keine einzige überliefert. Das Original von 'Metropolis' wiederherzustellen wurde zur ehrgeizigen Aufgabe eines jeden Filmarchivars. 2001 stellte die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung eine aufwendige, digitale Restaurierung auf der Berlinale vor, die das wiederentdeckte Originalnegativ der amerikanischen Fassung zur Grundlage hatte und alle damals bekannten Überlieferungen einbezog. Doch Lücken blieben immer noch, und keiner hätte sich träumen lassen, dass die fehlenden Szenen noch irgendwo auftauchen würden und das Restauratorenteam der Murnau-Stiftung in Wiesbaden das Original wiederherstellen könnte. Die Dokumentation 'Die Reise nach Metropolis' erzählt die spannende Geschichte der endgültigen Restaurierung des Films von Fritz Lang. Als nächsten Beitrag der Reihe 'Traumfabrik Babelsberg' sendet 3sat am Freitag, 20. Februar, um 22.25 Uhr, den Spielfilm 'Spur der Steine'.

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