Die Reise der Buckelwale
Nahe bei Australien, im Ostaustralstrom, erblickt ein Buckelwal das Licht der Welt. Im Alter von drei Monaten macht sich das Kalb zusammen mit seiner Mutter auf eine lange Reise. In den warmen Tropen beginnt ihre Wanderung hin zu den gefrorenen Eisströmen der Antarktis, über einen Meeresstrom, der die Heimat von Tausenden miteinander verbundener Arten ist.
Von den kleinsten Organismen bis zu den größten Tieren, die jemals den Planeten bevölkert haben, sind alle Meeresbewohner vom Gleichgewicht der Ozeane abhängig. Auch die Wettersysteme an Land und die Beschaffenheit der Atmosphäre hängen von den Meeren und ihren Strömungen ab. Es sind verborgene Meeresflüsse, die um die ganze Erde fließen. Sie sind verantwortlich für den Regen, der für die Ernte notwendig ist, den Schnee, der die Berge bedeckt, sogar für die Luft zum Atmen.
Auf seiner großen Reise trifft der junge Wal auf beeindruckende Geschöpfe, die den Strom ihr Zuhause nennen. Von einem Baby-Clownfisch, der gerade an einem Riff aus seinem Ei geschlüpft ist, über verspielte Pelzrobben bis zu einigen Organismen, die so winzig sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann.
Doch es lauern Gefahren: Orcas betrachten Buckelwal-Babys als Beute, aber auch der Plastikmüll, den die Strömungen selbst an abgelegene Orte transportieren, und die Erwärmung der Meere betreffen ihre Bewohner schon heute. Bei der Beobachtung der faszinierenden Reise der Buckelwale wird deutlich, wie der Ozean alles Leben auf der Erde ernährt, vom kleinsten Fisch bis zum Menschen.