Die Papuas, zwischen Tradition und Fortschritt

Die Papuas, zwischen Tradition und Fortschritt

In ihrer vom Wandel ergriffenen Welt geht es den Papuas in Papua-Neuguinea wie allen Urvölkern, die in den Strudel der Globalisierung hineingezogen werden. Die Dokumentation begleitet zwei Männer: Benneth, der einen spirituellen Weg an der Seite seines Onkels James beschreitet, und Jethro, der gegen die Übergriffe in der Goldmine von Porgera kämpft. Benneth konnte in der Stadt keine feste Arbeit finden; er blieb anonym und einsam. Um seinem Leben wieder einen Sinn zu geben, beschließt er, zu seinem Stamm, den Iatmul, zurückzukehren und sich einem uralten Ritual des Sepik-Deltas zu unterziehen, um Krokodilmann zu werden. An den Einweihungsfeierlichkeiten für Benneth soll auch sein Freund Kanoa teilnehmen. Auf dem Weg zu ihm zeigt sich eine der unmittelbaren Bedrohungen, denen das Land ausgesetzt ist: die massive Abholzung. Die Freunde diskutieren über den modernen Lebensstil, der das Land mit seinen Segnungen und Widersprüchen durchdringen wird. Und über die Gefahr, dass sich, wie Onkel James befürchtet, ihre Kultur auflöst. Jethro Thulin stellt sich gegen das rücksichtslose Gebaren des kanadischen Goldminenbetreibers in Porgera und die damit einhergehenden Tragödien für die Menschen und die Umwelt. Die Dokumentation schildert den dramatischen Wandel einer Kultur, in der einerseits uralte Bindungen noch wirksam und lebendig sind, andererseits der Raubbau an den kostbaren Ressourcen Lebensgrundlage und Lebenszusammenhänge unaufhaltsam zerstört. Sie zeichnet das einst von Claude Lévi-Strauss heraufbeschworene Schreckensbild einer Menschheit, die sich selbst zur Monokultur gemacht hat und als standardisierte Massenzivilisation Krisen, Missachtungen und Umweltkatastrophen zu erdulden hat.

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