Die Offizierskammer

Die Offizierskammer

August 1914: Der junge Leutnant Adrien wird von einer Granate schwer im Gesicht verletzt. Zutiefst verängstigt und der Fähigkeit zu sprechen beraubt, findet er sich in einem Krankenzimmer für Offiziere im Militärkrankenhaus Val-de-Grâce in Paris wieder. Dort verbringt er die Kriegszeit in einem Raum, in dem es keine Spiegel gibt. Hier wird er gesund gepflegt, stets begleitet von der angstvollen Ahnung, dass sein Gesicht schwer entstellt sein muss. Allein in den schockierten Blicken der Besucher, Krankenschwestern und Ärzte spiegelt sich eine Vermutung dessen wieder, was er befürchtet. Die Anblicke seiner Mitpatienten, die das Offizierszimmer fast als Gruselkabinett erscheinen lassen, beflügeln seine Fantasie zusätzlich. Langsam kommt Adrien wieder zu Kräften und wagt eines Tages den mutigen Schritt: Er betrachtet sich in einer Fensterscheibe. Der Schock ist groß, denn seine rechte Gesichtshälfte wurde komplett zerstört, sein Mund ähnelt einer klaffenden Höhle. Voller Verzweiflung will Adrien sich das Leben nehmen, doch er bricht weinend, mit der Pistole in der Hand, zusammen. Erst durch die liebevolle Pflege der Krankenschwestern und Ärzte und vermöge der Anwesenheit der anderen Patienten lernt er nach und nach, sich zu akzeptieren. In der wohlbehüteten Welt des Offizierszimmers, in der alle Männer das gleiche Schicksal teilen, kommt Adrien wieder zu sich selbst. Doch auch die Welt außerhalb gilt es eines Tages wieder zu betreten. Dort, wo er nicht mehr nur einer unter seinesgleichen ist, sondern als entstellt und hässlich auffällt, muss Adrien die Herausforderung annehmen, wieder in ein normales Leben zurückzufinden ...

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