Die NS-Zeit
Manchmal machen ganz alltägliche Entscheidungen Geschichte. Eine junge Frau sucht in unsicheren Zeiten das Wir-Gefühl - und schaut weg, als ganz normale Leute in der Nazi-Zeit ausgegrenzt und getötet werden. Sie will sich ihr kleines Stück Leben, Ordnung, Zufriedenheit bewahren und unterstützt damit ein Terrorregime. Solche Lebenswege haben Geschichte geschrieben - aber angefangen hat alles mit Fragen, die heute ähnlich begegnen könnten, und mit ganz menschlichen Entscheidungen. Die Zuschauer erleben Geschichte aus der Ich-Perspektive. Unmittelbar und emotional: Die fiktive NS-Mitläuferin, gespielt von Judith Neumann, erzählt von den Entscheidungen, die ihr Leben verändert haben. Konnte man wirklich dem rassistischen Wahn des NS-Regimes nichts entgegensetzen? Macht sich schuldig, wer nichts tut? Wie kann Ideologie das Handeln und Denken eines Einzelnen verändern? Die Mitläuferin schafft die Verbindung aus dem Schwarz-Weiß des Geschichtsarchivs hinein in die Gegenwart: Wie würde ich heute handeln? Hätte die Vergangenheit auch anders verlaufen können? Die Erzählung wird ergänzt durch beeindruckendes Archivmaterial und Interviews mit den Historikern Kathrin Kollmeier und Sascha Lange.