die nordstory Spezial: Arbeiten auf der Sonneninsel

die nordstory Spezial: Arbeiten auf der Sonneninsel

NDR Hamburg Live-TV NDR Hamburg 11.10., 14:00 - 15:30 Uhr
Dokumentation90 Minuten 

Mit rund 2000 Stunden Sonne im Jahr ist Fehmarn die Sonneninsel Schleswig-Holsteins und die einzige Insel an der Ostseeküste. Viel Natur, jede Menge Strände, Top-Surfreviere und mit 17 Campingplätzen ein Muss für alle "Frischlufturlauber". Mehr als 400.000 Gäste sind in der Saison 2022 zur Erholung vom Festland auf die Insel gekommen. Vollzeitstress für die Insulaner. Viele leben hier vom Tourismus. Täglich sind sie für die Urlauber da, um ihnen genau dieses Inselfeeling zu geben, vom Wassersport bis zum Naturerlebnis. Ein paar von ihnen hat die "nordstory" begleitet.

Trendsport Wakeboarden: Bahn frei für Kris und Wolle

Am Anfang war dort nur eine große Wiese, jetzt ist es der neue Spot auf Fehmarn direkt am Wulfener Hals. Kris Konrad und Stefan "Wolle" Schütz haben sich einen langersehnten Traum erfüllt und den ersten Wakepark auf Fehmarn gebaut. Seit Mai 2021 sind sie damit am Start und wollen in der zweiten Saison ihr Angebot für Wassersportfans weiter ausbauen. Sechs Jahre lang haben die beiden Schleswig-Holsteiner ihr Großprojekt geplant. "Wir mussten ein inselkompatibles Konzept entwickeln und jede Menge Überzeugungsarbeit leisten", erinnern sich die beiden.

Ahoi Camp Fehmarn! Zwei Kumpels und ihr Campertraum

Gemeinsam etwas reißen, aber bitte ganz relaxed, am besten am Strand: geht! Die beiden Hamburger Jens Köhler und Johannes Vieten sind Outdoorfans, Wassersportler und lieben Camping, am liebsten mitten in der Natur. Und genau diesen Platz haben sie gefunden direkt am Naturstrand im Norden der Insel Fehmarn. 377 Stellplätze, davon viele die Luxusvariante mit Meerblick. Der Platz zählt zu den Top-Surfrevieren auf Fehmarn.

Inselschutz wird großgeschrieben

Nachhaltigkeit gehört zum Konzept der Campingplatzbetreiber. Deshalb arbeiten sie auch mit ehrenamtlichen Küstenschützern zusammen. Der Verein Haff und Huk Nordfehmarn betreut das Naturschutzgebiet, in dem auch der Campingplatz liegt. Jedes Jahr im Mai bringen die ehrenamtlichen Helfer zwei Flöße zu Wasser, um den Flussseeschwalben Platz zum Brüten zu verschaffen.

Hotspot Südstrand: nicht ohne Beate und ihren Kultquark

Seit fast 40 Jahren steht Beate Lübbert mit ihrem Verkaufsstand an der Südstrandpromenade mitten im Hotspot der Insel und verkauft dort täglich ihre hausgemachten Quarkspeisen. In der Hauptsaison muss sie schon um 3.00 Uhr morgens hoch, sonst schafft sie ihre Arbeit nicht. An heißen Sommertagen ist Beate bis zu 17, 18 Stunden auf den Beinen. Wie viele Fehmaraner lebt sie vom Tourismus und muss im Sommer das Geld fürs ganze Jahr verdienen. Das typische Strandleben sieht sie nur von ihrer Theke aus. Auch Privatleben hat sie in dieser Zeit nicht: "Das ist eigentlich ganz normal für mich, ich kenne das ja nicht anders. Und bis auf die Tage, wo ich so völlig platt bin und noch zig Aufgaben zusätzlich auf mich warten, mache ich das wirklich gerne", erzählt sie. Doch so langsam denkt die Insulanerin ans Aufhören und hofft, dass ihr Sohn Yanik dann das Geschäft übernimmt. Noch hilft er nur in den Semesterferien aus.

Nur eine Menschenseele: der ruhigste Ort der Insel

Laut sind im Naturschutzgebiet Krummsteert-Sulsdorfer Wiek nur die Vögel. Ansonsten gibt es dort nur eine Menschenseele: die Schutzwartin. Ronja Sommerfeld ist rechtzeitig zur Brutsaison angereist, lebt hier ganz allein, beobachtet und dokumentiert die Vogelarten. Die Baden-Württembergerin absolviert einen Bundesfreiwilligendienst im Wasservogelreservat Wallnau beim Naturschutzbund Schleswig-Holstein. Sie hat auf Fehmarn Urlaub gemacht und sich "schockverliebt": "Ich wollte hier unbedingt wieder her und mich im Naturschutz engagieren", erzählt sie. Dann hat sie sich auf die Stelle als Vogelwartin beworben. Jetzt steht sie täglich bei Sonnenaufgang auf, streift mit ihrem Fernglas durch die unberührte Natur und ist "fasziniert von der einzigartigen Vogelwelt an der Küste". Leben im Einklang mit der Natur, ganz ohne Touristen. Denn für die heißt es hier: Betreten verboten!

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Bildquellen: NDR/Johann Ahrends | video:arthouse