Die Nomadenärztin

Die Nomadenärztin

Die Dokumentation zeichnet das Porträt einer bemerkenswerten Landärztin, die rund 420 Nomadenfamilien in entlegenen Gebieten betreut. Pro Jahr gehen rund 300 Notrufe von diesen Familien ein. Die Provinz Öndörshil liegt 220 Kilometer von der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator entfernt. Von den rund 780 registrierten Familien der Provinz sind 70 Prozent Hirten, die mit ihren Herden durch die Wüste Gobi ziehen, dem Schauplatz dieser Geschichte. Die Protagonistin, Dr. Erdenechuluun, empfängt täglich Notrufe von den isoliert lebenden Hirtenfamilien.

Die Dokumentation begleitet die "Nomadenärztin" zwei Wochen lang und zeigt sie bei der Arbeit. Sie zeigt, wie sie Patienten mit ernsten Erkrankungen behandelt, und vor allem, wie sie es schafft, rechtzeitig zu ihnen zu gelangen. Während der zwei Wochen führt sie eine kleine Operation in einer Jurte durch, bringt ein Baby zur Welt und zieht einem alten Mann einen faulen Zahn. Bei einem traditionellen Reiterfest hält sie sich bereit, um im Bedarfsfall ärztlichen Beistand zu leisten.

Dr. Erdenechuluun erzählt von den Schwierigkeiten, die Nomaden überwinden müssen, um einen Notruf zu tätigen. Zuallererst gibt es kein flächendeckendes Telefonnetz. Sie müssen größere Distanzen zurücklegen, um eine Verbindung zu finden. Im schlimmsten Fall müssen sie den langen Weg zum nächstgelegenen Krankenhaus zu Pferd, mit dem Motorrad oder Auto antreten, um den Notarztwagen zu alarmieren. Zudem sind die Landstraßen nicht gut ausgebaut, was den Wettlauf gegen die Zeit zusätzlich erschwert.

Erstmals im Fernsehen wird hautnah gezeigt, mit welchen physischen und psychischen Herausforderungen eine Nomadenärztin konfrontiert ist: Um ihren Beruf auszuüben, muss sie gegen die Naturkräfte ankämpfen. Der Film ist eine Ode an die Hartnäckigkeit und den Erfindungsreichtum des Menschen sowie seine Fähigkeit, sich anzupassen und in widrigsten Umständen zu überleben.

Bewertung

0,0   0 Stimmen