Die Nibelungen - Zwischen Seminarraum und großer Bühne

Die Nibelungen - Zwischen Seminarraum und großer Bühne

Die Nibelungen sind ein deutscher Mythos, der das Selbstbild der Deutschen prägt wie kaum ein anderer. Der Film folgt zwei zeitgenössischen Nibelungen-Adaptionen.

Thomas Schadt, der Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg, und eine Gruppe von Studierenden der Ludwigsburger Kreativschulen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Nibelungen für die Wormser Festspiele 2015 ein weiteres Mal in die Gegenwart zu transportieren.

Für Thomas Schadt hing die Messlatte hoch: Nach 13 Jahren Festspielleitung unter Dieter Wedel sollte ein frischer Wind in die Wormser Festspieltradition gebracht werden. Mit Intendant Nico Hofmann und dem Erfolgsautor Albert Ostermaier übernahm er in einem Fünfjahresvertrag die künstlerische Leitung der Nibelungenfestspiele. Zur Eröffnung der neuen Ära 2015 führte Schadt selbst Regie bei der großen Inszenierung vor dem Wormser Dom. Gespielt wurde das Stück "Gemetzel". Die Dokumentation "Die Nibelungen - Zwischen Seminarraum und großer Bühne" begleitet Thomas Schadt hinter der Bühne, bei Proben und Presseterminen bis hin zur Premiere und ermöglicht einen Blick in das Innenleben des rheinland-pfälzischen Festspielbetriebs.

Parallel dazu begleitet der Film die Studierenden der Ludwigsburger Theater - und Filmakademie Annika Schäfer, Wilke Weermann, Lara Scherpinski und Paula Schwabe, die im Rahmen eines interdisziplinären Adaptionen-Seminars unter der Leitung von Film - und Theaterregisseur Andres Veiel ihre eigenen Nibelungen-Adaptionen entwickelten. Die Studierenden wurden von Thomas Schadt eingeladen, ihr Stück im Rahmenprogramm der Nibelungenfestspiele zu präsentieren. Der Film zeigt die Studierenden beim Tüfteln und Ausprobieren, bei kleinen Krisen und Erfolgen, beim Entwickeln von Visionen auf der heimischen Terrasse bis zu dem großen Tag der Premiere in Worms. Dabei gibt der Film der Dynamik Raum, die der kreative Schaffensprozess mit sich bringt.

Während die Studierenden in Ludwigsburg mit ihren Low-Budget-Produktionen von ihrem kreativen Freiraum profitieren, gerät Thomas Schadt in Worms immer stärker unter den Druck der Öffentlichkeit. In offenen situativen Interviews spricht er über seine Visionen und Ängste, die er mit dem Mammut-Projekt vor dem Wormser Dom verbindet. Werden Thomas Schadt und die Studierenden es schaffen, das Publikum bei der Premiere mit ihren Neu-Interpretationen zu erreichen?

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