Die neue Völkerwanderung

Die neue Völkerwanderung

Um herauszufinden, wie Integration funktioniert - und warum sie an manchen Orten kläglich scheitert - besuchen der Migrationsexperte Doug Saunders und der Regisseur Jörg Daniel Hissen europäische Ankunftsorte in Istanbul, London, Paris, Amsterdam und Berlin. Flucht, Immigration, die Bewegungen vom Land in die Städte und andere Formen der "neuen Völkerwanderung" stellen alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Kulturelle Unterschiede, Sprachschwierigkeiten, Wohnungsprobleme zählen zu den allseits bekannten Hürden, die es für die Neuankömmlinge in den "Arrival Cities" zu überwinden gilt. "Arrival Cities", so nennt Doug Saunders in seinem gleichnamigen Buch die Ankunftsorte, wo sich die Migranten ansiedeln und den Start in eine bessere Zukunft für ihre Kinder finden wollen. Diese Ankunftsorte sind zunächst häufig Stadtviertel, die als Problemviertel in die Schlagzeilen geraten. Die dort lebenden Einwohner entwickeln nicht selten Gefühle der Abwehr vor den Fremden. Doch Doug Saunders macht Mut. Seine Recherche zur Migration in Europa zeigt, dass Einwanderung immer auch große Chancen für Zuwanderer und Einwohner birgt - vorausgesetzt, die Migranten finden dort Bedingungen vor, die es ihnen ermöglichen, selbst aktiv zu werden. Bürgerrechte, Bildungschancen und soziale Aufstiegschancen sind wichtige Faktoren einer gelingenden Integration. Wenn die Ankunftsorte zumindest der zweiten Generation diesen Aufstieg mittels Existenzgründungen und Kleinunternehmertum ermöglichen, entwickeln sich die Stadtviertel häufig zu angesagten Szenevierteln und beliebten Wohngegenden für die Mittelschicht. Die Dokumentation spannt den Bogen von den persönlichen Geschichten einzelner Immigranten bis hin zu den städteplanerischen und politischen Konzepten, die erforderlich sind, damit die Ankunftsregionen von der Zuwanderung profitieren können.

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